Wolke aus Kristallen

Erstmals Wirbelsturm auf Braunem Zwerg entdeckt

Wissenschaft
14.12.2015 12:41

Mithilfe der Weltraumobservatorien "Spitzer" und "Kepler" haben US-Forscher erstmals einen Wirbelsturm auf einem Braunen Zwerg entdeckt. Die gewaltige Sturmwolke, die frappant dem Großen Roten Fleck auf dem Jupiter ähnelt, besteht den Angaben der Wissenschaftler zufolge aus Kristallen, die in der Atmosphäre des Himmelskörpers mit dem Katalognamen W1906+40 kreisen.

"Der Stern hat die Größe von Jupiter und sein Sturm die Größe des Großen Roten Flecks", wird John Gizis von der University of Delaware im US-Bundesstaat Newark auf der Website der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA zitiert. Man wisse, dass der Sturm schon seit mindestens zwei Jahren in der Atmosphäre des Braunen Zwergs tobe, möglicherweise sogar länger, schreibt der Wissenschaftler im Fachmagazin "Astrophysical Journal". Es sei das allererste Mal, dass ein solches Phänomen auf einem Stern nachgewiesen werden konnte.

Auf dem erst 2011 entdeckten Stern W1906+40, der rund 53 Lichtjahre von der Erde entfernt ist, herrsche auf der Oberfläche eine Temperatur von rund 2200 Grad Celsius, so Gizis. Er vermutet, dass die Wolke, die in neun Stunden einmal um den Braunen Zwerg (einen sogenannten L-Zwerg, Anm.) rotiert, aus winzigen Mineralien besteht, die in der Atmosphäre kondensieren.

Erstmals Braunen Zwerg mit Wolke entdeckt
Noch nicht erklären können sich die Forscher, warum sich der Sturm schon so lange hält und sich in den zwei Jahren, die er beobachtet wurde, kaum verändert hat. "Wir wissen nicht, ob solche Sternstürmen einzigartig oder normal sind, und wir wissen auch nicht, warum er sich schon so lange hält", wird Gizis auf der NASA-Website zitiert. Gesichert scheint bislang nur, dass man erstmals einen Stern entdeckt hat, der eine Wolke in seiner Atmosphäre besitzt.

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