Für Bahn-Kunden

Nach Wien gibt’s neue Routen

Salzburg
12.12.2015 17:21

Die Stimme der Bundesbahn bleibt - wenngleich digitalisiert - Chris Lohner, aber sonst bricht in Richtung Wien ein neues Zeitalter an: Von Salzburg ohne Umsteigen zum Wiener Westbahnhof - das gibt es ab 13. Dezember nur noch mit der privaten Westbahn.

Eines vorweg: Der Milliardenteure neue Hauptbahnhof der Bundeshauptstadt ist im Souterrain-Bereich spürbar besser beheizt als das zugige Vogelhaus in Salzburg, architektonisch ist da wie dort der Zeitgeist offenkundig. Und wer mit dem Railjet nach Wien unterwegs ist, der kann nun sogar mit einer neuen Bestzeit rechnen. Rene Zumtobel von den ÖBB: "Zwei Stunden, 15 Minuten - wenn man schon in Meidling aussteigt." Dieser Bahnhof, bisher eher jenseits der Wahrnehmungsschwelle von Fernreisenden, wurde völlig saniert, vergrößert und modernisiert. Von dort führt die U 6 zum Westbahnhof und entlang des Gürtels bis nach Floridsdorf. Überdies steuert die Badner Bahn die Oper an. Eines muss Zumtobel aber einräumen: "Mit unseren Zügen geht es ab Salzburg nicht mehr direkt zum Westbahnhof, alle fahren zum Hauptbahnhof." Der um einiges näher zur Wiener Innenstadt situiert ist, aber mit einem 300 Meter Marsch zur nächsten U1-Station, die noch immer den Doppelnamen "Südtiroler Platz-Hauptbahnhof" trägt. Überdies bietet die Straßenbahnlinie D einen Direkt-Anschluss zum Ring.

Als zweite Möglichkeit, weiterhin an der Mariahilfer Straße aus dem Zug zu klettern, offeriert die Staatsbahn in St. Pölten umzusteigen. "Neue Regionalgarnituren fahren praktisch gleich schnell wie unser Railjet." Ob dies viele Passagiere tun ist schon wegen Wartezeiten bis zu sieben Minuten eher unwahrscheinlich, wiewohl die Bahn ab der NÖ-Hauptstadt täglich 22 Garnituren zusätzlich auf die Schiene bringt. Dennoch überwiegen aus Sicht der Bahnmanager die Vorteile, allein schon wegen der Direktanbindung zum Flughafen Schwechat.

Wettbewerb auf Schienen wird härter
Wer weiterhin die Diritissima bevorzugt, dem bleibt die Westbahn, die gleichnamigen Bahnhof anfährt. Ein Manko bei der privaten Linie: Zurück nach Salzburg geht schon knapp vor 20 Uhr letztmalig, die Bundesbahn macht mit dem Express aus Budapest ab 23.38 Schluss. "Eine spätere Verbindung, etwa um 1.30 rechnet sich nicht", sagt Zumtobel. Dafür gibt es eine Variante, die wohl nur Schnackerlbahn-Enthusiasten anspricht: Ab 0.15 eine Verbindung, die einen nach mehrmaligem Umstieg nach sieben Stunden in Salzburg aussteigen lässt. Mit einer Schnellverbindung will die Westbahn bei Geschäftsleuten punkten: Abfahrt Salzburg um 7 Uhr, nur ein Halt in Linz und Ankunft in Wien-Hütteldorf (U 4 und Vororte-Schnellbahn) bereits um 9 Uhr 10. Der Wettbewerb auf Schienen wird eindeutig härter.

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