Montag ist Stichtag

Regierung in der Krise

Mayr, Haslauer und Rössler: Das gute Klima in der Landesregierung ist empfindlich gestört.

(Bild: Franz Neumayr/MMV)

Wird es eine schwarz-grüne Koalition oder schafft das Team Stronach mit den zwei verbliebenen Abgeordneten Helmut Naderer und Gabriele Fürhapter noch einmal die Kurve? Sehr fraglich, meinen zumindest Chiemseehof-Vertraute.

Alles hängt nun vom Montag ab, der Tag, für den Landeshauptmann Wilfried Haslauer den Koalitionsausschuss einberufen hat. Nach dem Brief Naderers an ihn, in dem der TS-Klubchef die Aufsichtsratposten von Mayr fordert und an die Ehre Haslauers appelliert, zog Haslauer verärgert die Notbremse. Naderers Überzeugung, er sei im Recht, teilt er nicht: "Der Koalitionsvereinbarung wird von uns nach Punkt und Beistrich eingehalten." Der Fall eines Parteiaustritts eines Regierungsmitgliedes sei im Koalitionspakt nicht geregelt: "Das ist eine interne Sache im Team Stronach."

Naderer und Fürhapter wird also die Frage unmissverständlich gestellt: Wollen sie oder wollen sie nicht mehr. Die Sitzung am Montagnachmittag ist auf zwei Stunden anberaumt, mit dabei die Regierungsmitglieder, die Klubchefs und einige Klubmitarbeiter, eine Entscheidung wird dann fest stehen. Das Vertrauen zu Naderer ist empfindlich gestört, der grüne Klubchef Cyriak Schwaighofer legt sich gegenüber der "Krone" schon fest: "Geht es nach mir, dann war es das. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit sehe ich mit Naderer nicht mehr. Er konterkariert ständig seine eigenen Zusagen." Grüne-Chefin Astrid Rössler hält sich noch bedeckt: "Wir werden ein sehr ernstes Gespräch mit Naderer führen. Es muss ein offenes Bekenntnis sein. Das Verhältnis ist sehr schwer belastet."

Konrads Stimme sichert Mehrheit
Aus den schwarzen Reihen ist die Tendenz ähnlich: "Das wird nur mehr sehr schwer zu kitten sein." Der ausgetretene Otto Konrad bekräftige indessen, die Koalition zu unterstützen, seine Stimme sichert die Mehrheit hauchdünn.