Nach diesem Auftritt dürfte auch die Kritik an Polens umstrittenem Coach Pawel Janas nicht verstummen. Seit Tagen wird in der Heimat öffentlich die Entlassung des Trainers gefordert. Dabei hatte der 53- Jährige in der "Petersilien-Partie", wie in Polen ein Spiel um die "Goldene Ananas" genannt wird, eine deutlich offensivere Ausrichtung als in den beiden vorangegangenen Gruppenspielen gegen Ecuador (0:2) und Deutschland (0:1) gewählt. Erstmals bot Janas in Ireneusz Jelen und Maciej Zurawski zwei Stürmer auf und verzichtete auf einen zusätzlichen defensiven Mittelfeldmann.
Doch zunächst erwies sich diese Umstellung als fatal. In der ersten halben Stunde präsentierte sich die polnische Hintermannschaft völlig ungeordnet und leistete sich katastrophale Fehler im Abspiel und in der Ballannahme. Auch der erste Treffer entsprang einer Aneinanderreihung von Aussetzern. Beim direkt verwandelten Freistoß von Gómez rauschte der Ball erst durch die Mauer und schließlich dem nach der Nicht-Nominierung von Liverpools Keeper Jerzy Dudek ebenfalls nicht unumstrittenen Torhüter Artur Boruc durch die Beine.
Pfiffe der Fans
Die rund 35.000 polnischen Fans im Stadion pfiffen die Spieler gnadenlos aus. Erst nach rund 30 Minuten fanden die Polen besser ins Spiel und trugen ihre Angriffe etwas strukturierter vor. Nach einem Eckball fiel dann auch der Ausgleich durch das erste Länderspieltor von Bosacki. Allerdings ging dem Treffer ein Foul des Dortmunder Bundesliga-Profis Ebi Smolarek an Keeper José Porras voraus.
Auch nach dem Wechsel zeigten beide Teams nicht gerade erfrischenden Sommerfußball. Doch den Polen merkte man jetzt an, dass sie sich erhobenen Hauptes von ihren zahlreichen Fans verabschieden wollten, die sich jetzt für Feierstimmung statt Pfiffen entschieden hatten. So gelang "Nachrücker" Bosacki erneut nach einem Eckstoß per Kopf sein zweiter Treffer im Turnier.
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