Minus 0,6 Prozent

Weltweiter CO2-Ausstoß könnte heuer leicht sinken

Wissenschaft
07.12.2015 17:01
Trotz Wirtschaftswachstum könnte der Ausstoß von Kohlendioxid aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe in diesem Jahr leicht sinken. Wissenschaftler des "Global Carbon Project" erwarten weltweit einen Rückgang um etwa 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 35,7 Gigatonnen CO2.

Es sei aber unwahrscheinlich, dass die Emissionen des klimaschädlichen Treibhausgases dauerhaft den Scheitelpunkt überschritten hätten, erklärte Professor Corinne Le Quere von der britischen Universität von East Anglia am Montag am Rande der Pariser UN-Klimakonferenz.

Die Vorhersage wurde in den Fachzeitschriften "Nature Climate Change" und "Earth System Science Data" veröffentlicht. "Während frühere Rückgänge der Emissionen bei Wirtschaftskrisen aufgetreten sind, wäre dies der erste Rückgang in einer Periode starken Wirtschaftswachstums", teilte die Universität mit.

CO2-Ausstoß 2014 noch leicht gestiegen
Schon im vergangenen Jahr waren die CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen und Industrie nur leicht gestiegen (plus 0,6 Prozent) - eine deutliche Verschiebung im Vergleich zum starken Anstieg in den zehn Jahren davor, in denen der CO2-Ausstoß durchschnittlich 2,4 Prozent jährlich zulegte.

Die Wissenschafter stützen sich für ihre Prognose auf Daten zum Energieverbrauch in China und den USA sowie auf das erwartete Wirtschaftswachstum im Rest der Welt. Die Unsicherheit ist recht groß, die Spanne reicht von einem deutlichen Rückgang der Emissionen um 1,6 Prozent bis zu einem kleinen Anstieg um 0,5 Prozent.

Schwellenland China spielt eine Schlüsselrolle
Eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung des CO2-Ausstoßes spielt das Schwellenland China, in 2014 mit mehr als einem Viertel aller Emissionen der weltweit größte Verursacher. Die vorhergesagte Abnahme sei größtenteils auf Chinas zurückgegangene Kohle-Nutzung zurückzuführen, erklärte Le Quere.

Mit einem dauerhaften Rückgang der Emissionen sei zunächst noch nicht zu rechnen: Das Wachstum in aufstrebenden Volkswirtschaften beruhe weiter vor allem auf Kohle. Zudem sei der Rückgang in manchen Industrieländern noch bescheiden. "Die globalen Emissionen müssen auf nahe Null abnehmen, um eine Klimastabilisierung zu erreichen. Wir stoßen nach wie jedes Jahr vor massive Mengen Kohlendioxid aus - etwa 36 Milliarden Tonnen allein aus fossilen Brennstoffen und der Industrie." Der CO2-Gehalt in der Atmosphäre sei nun auf dem höchsten Wert seit mindestens 800.000 Jahren.

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