Ölfelder angegriffen

Britische Jets bombardieren IS-Miliz in Syrien

Ausland
03.12.2015 17:29
Wenige Stunden nach der Zustimmung des Parlaments zur Ausweitung des Kampfes gegen die Terrormiliz Islamischer Staat hat Großbritannien auch in Syrien erste Einsätze gestartet. Britische Kampfjets griffen am Donnerstag erstmals unter IS-Kontrolle stehende Ölfelder im Osten des Bürgerkriegslandes an. Russland lobte das Eingreifen der Briten und warb für ein abgestimmtes Vorgehen.

Trotzdem gibt es weiterhin keine Anzeichen für ein Zusammenrücken der IS-Gegner, was sich in scharfer Kritik des russischen Präsidenten Wladimir Putin an der Türkei zeigte. Nach Ansicht von US-Außenminister John Kerry können die Extremisten aus der Luft ohnehin nicht besiegt werden.

IS-Ölfelder mit Kampfjets angegriffen
Das britische Unterhaus hatte am Mittwochabend als Konsequenz aus den Pariser Anschlägen die Ausweitung des Kampfes gegen den IS vom Irak auf Syrien beschlossen. Vor Morgengrauen stiegen Tornado-Jets von einem Stützpunkt auf Zypern auf und griffen die Ölfelder an. Die Öleinnahmen gelten als eine der wichtigsten Finanzierungsquellen der Terrormiliz. Die Royal Air Force bombardiert bereits seit mehr als einem Jahr mutmaßliche IS-Ziele im Irak.

"Es gibt viele dieser Ziele im nördlichen und östlichen Syrien, die wir hoffen, in den kommenden Tagen und Wochen angreifen zu können", sagte Verteidigungsminister Michael Fallon. Acht weitere Kampfflugzeuge würden auf den zypriotischen Stützpunkt verlegt.

Ein Sprecher Putins sagte, jede Anti-Terror-Aktion werde begrüßt. "Natürlich glauben wir, dass die Effektivität gesteigert werden kann, wenn solche Maßnahmen in einer gemeinsamen Koalition abgestimmt werden." Die Hoffnungen haben sich jedoch vorerst zerschlagen, nachdem türkische Flieger vor einer Woche einen russischen Kampfjet im Grenzgebiet abschossen. Putin drohte deshalb am Donnerstag mit weiteren Konsequenzen.

Russische Luftwaffe bekämpft Assad-Gegner
Die russische Luftwaffe bekämpft seit Ende September Gegner des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad. Die Türkei, die Assad stürzen will, kritisiert das Vorgehen. Auch der Westen wirft Russland vor, die Angriffe auf vergleichsweise gemäßigte Gegner Assads statt auf den IS zu konzentrieren. Russland unterstellt dagegen der Türkei, Öl vom IS zu kaufen.

Nach Einschätzung der USA wird die bisherige Strategie nicht zum Sieg führen. Alle wüssten, dass der Kampf ohne Bodentruppen nicht zu gewinnen sei, sagte Außenminister Kerry am Rande des jährlichen OSZE-Ministerrates in Belgrad. Dafür müssten syrische oder andere arabische Kräfte gefunden werden. Den Einsatz eigener Truppen lehnt die US-Regierung ab.

In Deutschland soll am Freitag der Bundestag über den Syrien-Einsatz der Bundeswehr abstimmen. So sollen Tornado-Aufklärungsjets über dem Bürgerkriegsland eingesetzt werden.

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