Frau schwer verletzt

Attacke im Wiener AKH: Angreifer ist Serientäter

Österreich
02.12.2015 14:13
Um einen gefährlichen Serientäter handelt es sich bei jenem psychisch kranken Mann, der am 6. August im Wiener AKH mit einer Glasflasche auf eine 28-jährige Studentin losging und die Frau dabei schwer verletzte. Sechs Wochen vor der blutigen Tat hatte der 33-Jährige bereits im Bezirk Neubau eine junge Frau mit mehreren Messerstichen lebensgefährlich verletzt - die 29-Jährige wäre dabei fast verblutet.

Die Frau befand sich am frühen Morgen des 21. Juni am Heimweg von einer Geburtstagsfeier, als ihr am Siebensternplatz ein Mann nachlief und ihr ohne ersichtlichen Grund von hinten ein Messer in den Rücken rammte. Die Klinge drang dabei rund zehn Zentimeter tief in den Körper der 29-Jährigen ein.

Flüchtende Verletzte verfolgt
Als zwei Passanten auftauchten und der Angreifer dadurch abgelenkt wurde, konnte das Opfer die Flucht ergreifen. Weit kam die Frau allerdings nicht, denn der 33-Jährige nahm die Verfolgung auf und rannte ihr nach. Als er sie dann in der Kirchengasse einholte, stach er noch weitere Male auf die 29-Jährige ein. Ein Messerstich verletzte dabei die rechte Niere, was eine Blutung aus einem Schlagaderast in die hintere Bauchwand zur Folge hatte. Auch erlitt die Frau Verletzungen am rechten Schlüsselbein und am Scheitel, zudem noch Schnittwunden am Hals.

Frau beinahe verblutet
Der 33-Jährige ergriff danach die Flucht, die Schwerverletzte schleppte sich noch mit letzter Kraft in ihre nahe gelegene Wohnung und holte Hilfe. "Nur durch die rasche ärztliche Versorgung mit Verschluss des Schlagaderastes konnte gerade noch ein ansonsten zu erwartender Verblutungstod verhindert werden", heißt es im gerichtsmedizinischen Gutachten, das im Auftrag der Staatsanwaltschaft eingeholt wurde. Das Opfer erkannte seinen Peiniger, der nach der Attacke im Wiener AKH festgenommen werden konnte, bei einer Gegenüberstellung schließlich zweifelsfrei wieder.

Attacke als "Revanche für Militär-Experiment"
Gründe für die erste Attacke nannte der Verdächtige - ein in Texas geborener Beschäftigungsloser, der neben der US-amerikanischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt - bislang nicht. Dafür lieferte er aber eine Erklärung für den Angriff im Wiener AKH: So sagte er den Ermittlern, dass er sich lediglich für ein Experiment habe revanchieren wollen, das seit 2008 vom NATO-Militär an ihm durchgeführt werde.

Gutachter: "Akut psychotischer Zustand"
Einem psychiatrischen Gutachten zufolge leidet der Mann an einer hochgradigen paranoiden Schizophrenie, die er jedoch nicht behandeln ließ. Zu beiden Tatzeitpunkten befand er sich in einem "akut psychotischen Zustand", wie der Sachverständige Karl Dantendorfer feststellte. Er bescheinigte dem Mann Zurechnungsunfähigkeit, weshalb er nicht wegen versuchten Mordes bzw. absichtlicher schwerer Körperverletzung belangt werden kann. Die Staatsanwaltschaft hat stattdessen einen Antrag auf Unterbringung in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingebracht.

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