"Ich finde es wichtig, dass auch Kinder aus dem Flüchtlingsheim unsere Tiroler Bräuche kennenlernen", entgegnet Heimleiterin Martina Lechner dem Gerede, dass im Kindergarten und in der Volksschule in Reith bei Seefeld Veranstaltungen wie der Martins-Umzug oder der Besuch des Nikolos aus Rücksicht auf Kinder mit anderen Religionen nicht mehr stattfinden. "Die Gerüchte sind einfach nur Märchen. Bei uns hat sich bezüglich christlichen Bräuchen wegen der Flüchtlinge im Dorf nichts geändert", erklären Volksschuldirektorin Simone Linter und Kindergarten-Leiterin Daniela Neier unisono gegenüber der "Krone".
"Kinder machen keine Unterschiede"
Im Gegenteil: Die Bewohner des Flüchtlingsheimes werden direkt mit den verschiedenen Bräuchen konfrontiert. "Am Freitag wird wieder der Nikolaus mit einigen Engeln zu uns kommen. Speziell unsere vielen Kinder werden sich sehr über die Sackerln freuen", ist Lechner überzeugt. "Die Kleinen machen auch keine Unterschiede, die manche Erwachsene machen."
Ängste sind verstummt
Gut vier Jahre nach der Eröffnung des Heimes am Hochplateau sind die Bewohner auch sonst im Dorfleben integriert. "Im Heim befinden sich derzeit 89 Personen aus zwölf Nationen. Unser jüngster Bewohner ist gerade einmal ein paar Tage alt", strahlt die Heimleiterin. Sowohl Männer als auch Frauen verrichten in den Gemeinden Reith und Seefeld immer wieder gemeinnützige Tätigkeiten für 3 Euro pro Stunde. Auch in diversen Vereinen sind Flüchtlinge mittlerweile angekommen. "Sie spielen Volleyball, Fußball oder gehen zum Taekwando", weiß Lechner. Anfängliche Ängste und Befürchten haben sich Gott sei Dank mittlerweile weitgehend gelegt...
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