Gipfel-Optimismus

Rupprechter: “Paris kann gar nicht scheitern”

Österreich
30.11.2015 22:13
Umweltminister Andrä Rupprechter hat am Montagabend vor seinem Abflug zur Pariser Klimakonferenz Optimismus versprüht. "Paris darf nicht, Paris kann gar nicht scheitern", sagte er bei einer Diskussionsveranstaltung in Wien. Für ein Scheitern sei der Gipfel zu gut vorverhandelt worden, fast alle Teilnehmerstaaten hätten Senkungen beim Ausstoß von Treibhausgasen zugesagt.

Diese Klimaschutzzusagen gelte es nun in Paris als konkrete Reduktionsbeiträge festzuschreiben und dafür einen Überwachungsprozess vorzusehen, sagte Rupprechter. Bei den nationalen Beiträgen müssten auch Vorleistungen berücksichtigt werden.

"Raus aus der Kohle, raus mit der Kohle"
Bei der Pariser Tagung gehe es auch um die finanzielle Unterstützung von Klimaschutzprogrammen speziell für Entwicklungsländer, so Rupprechter. Man könne Paris also auch mit dem Slogan "Raus aus der Kohle, raus mit der Kohle" auf den Punkt bringen. Der Prozess seit der Tagung vor einem Jahr in Lima habe sehr gut funktioniert, für Paris lägen sehr konkrete nationale Angebote von Ländern auf dem Tisch, die zusammen mehr als 90 Prozent der Treibhausgasemissionen verursachen. Positiv sei, dass hier auch große Schwellenländer wie Brasilien, Südafrika oder Indien mit an Bord seien.

Ziel für Paris sei ein rechtlich verbindliches Abkommen. Gelinge das, sei das ein ganz großer Schritt in der Bekämpfung des Klimawandels, auch wenn er nicht ausreiche, um die Erderwärmung bis 2050 unter zwei Grad gegenüber dem Beginn des Industriezeitalters zu halten. Bei schwierigen Knackpunkten sei man so aufgestellt, dass sie lösbar sein sollten, so der Minister. Er vertraue dabei auch auf das Engagement von Frankreichs Präsident Francois Hollande und das Verhandlungsgeschick von Außenminister Laurent Fabius: "Die sind beide in der Lage, etwas auszuhandeln."

Am Montag wurde die zweiwöchige Konferenz von Hollande eröffnet, am ersten Tag waren die Staats- und Regierungschefs am Wort. Bundeskanzler Werner Faymann bezeichnete den Gipfel als "einzigartige Chance, ein auf internationaler Solidarität beruhendes Übereinkommen zu erzielen". "Der Klimawandel ist eine globale Herausforderung, die globale Antworten erfordert", so Faymann bei seinem Statement am Abend.

Faymann: 100 Prozent erneuerbare Energien bis 2030
Faymann strich hervor, dass die Staaten von fossilen Energieträgern unabhängiger werden müssten. "Sie kennen das Ziel, bis zum Ende des Jahrhunderts aus ihnen auszusteigen. Bereits heute hat Österreich einen Anteil von 80 Prozent erneuerbarer Energien bei der Elektrizitätserzeugung. Wir wollen diesen Anteil bis 2030 weiter auf 100 Prozent erhöhen. Das würde bedeuten, dass wir im Jahr 2030 keine fossilen Brennstoffe mehr zur Produktion von Strom verwenden", sagte der Bundeskanzler. Eine Nutzung von Atomenergie sei dabei keine Option.

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