Mittwoch, gegen 17.30 Uhr. In der Innsbrucker Kaiserjägerstraße, beim ehemaligen Heim am Hofgarten, fährt ein Polizei-Bus vor. An Bord: Dutzende Flüchtlinge, einige davon sind Asylwerber. Für sie war im Transit-Quartier in Kufstein kein Platz mehr. Kein Einzelfall!
Werden mehr Flüchtlinge nach Tirol geschickt, als es die Kapazitäten erlauben? "Wir stehen mit dem zuständigen Einsatzstab in Wien in ständigem Kontakt. In der Regel wird auf die Kapazitäten Rücksicht genommen. Wenn der Ansturm an den Grenzen zu groß wird, kann es auch mal sein, dass mehr Flüchtlinge nach Tirol gebracht werden, sofern eine geordnete Übergabe an die Deutschen binnen 24 Stunden möglich ist", erklärt Edelbert Kohler, stellvertretender Landespolizeichef.
Sind die Kapazitäten im zentralen Transit-Camp in Kufstein erschöpft, kommen die Flüchtlinge - wie am Mittwoch - nach Innsbruck. Dort werden sie über Nacht versorgt - am Morgen geht es dann wieder zurück nach Kufstein, von dort aus dann mit dem Zug nach Bayern.
Parkhaus bald winterfit
Solche Szenarien könnten bald an der Tagesordnung stehen. Um für einen noch größeren Ansturm gewappnet zu sein, wurde zuletzt - wie berichtet - eine Lagerhalle neben dem Innsbrucker Westbahnhof in eine Flüchtlingsunterkunft mit 300 Plätzen umfunktioniert. Auch diese soll in Zukunft als Transit-Quartier fungieren. So wie die Festspielgarage in Erl. Dort wurden zuletzt schon Flüchtlinge versorgt - derzeit tummeln sich dort aber nur Arbeiter. Das Parkhaus wird dieser Tage noch winterfit gemacht und mit Sanitäranlagen ausgestattet. Danach können dort bis zu 600 Schutzsuchende untergebracht werden.
Spendenwelle lief an
Voll angelaufen ist in Kufstein indes die Spendenwelle. Nach dem "Krone"-Aufruf wurden im Kleiderladen zahlreiche Winterklamotten, Schuhe, Windeln & Co. abgegeben. "Die Bevölkerung zeigt, dass das Schicksal der Flüchtlinge sie nicht kalt lässt", freut sich Mitarbeiter Josef Wechselberger.
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