Schnelle Verbindung?

Große Pläne für Bahn-Zukunft im Pinzgau

Salzburg
12.11.2015 18:33
Noch ist Zugfahren im Pinzgau unattraktiv: Zu wenige Verbindungen zu Stoßzeiten, lange Wartezeiten. Das soll sich künftig ändern. Doch was hilft den Pinzgauern am meisten? Eine S-Bahn innerhalb der Region würde pro Zug nur drei zusätzliche Gäste zum Umsteigen motivieren, besagt eine Studie. Es gibt auch Alternativen.

Jeder Reisende aus dem Raum Saalfelden kennt die ungünstige Anbindung: Wer nach Wien muss, fährt lieber mit dem Auto in die Landeshauptstadt und steigt dann auf den Zug um. Und die Schiene kann auch innerhalb der Region kaum mit der Straße konkurrieren. Nur wenige Pendler lassen ihr Auto zu Hause. Doch was hilft der Region am meisten? Eine Studie brachte klare Daten auf den Tisch. "Wenn die S-Bahn zwischen Saalfelden und Bruck kommt, steigen pro Garnitur nur drei zusätzliche Gäste um", informiert Landesrat Hans Mayr. Weit attraktiver scheint ein Schnellzug Richtung Salzburg, der alle zwei Stunden verkehrt und nur an den großen Bahnhöfen hält. "Das würde 50 Personen mehr pro Zug bedeuten", kennt Mayr die vielversprechenden Zahlen. Noch ist offen, wie das Schienennetz attraktiver werden soll.

Bahnhof Tischlerhäusl wird gerade geprüft
Ein heikler Verkehrsknotenpunkt ist der Bahnhof Tischlerhäusl in Zell am See. Gleich mehrere Verkehrswege kommen hier zusammen: Die Westbahn, die Pinzgaubahn aus dem Oberpinzgau, Zufahrten zu den Schulen und größeren Siedlungen. Zu Stoßzeiten bricht der Verkehr hier immer wieder zusammen...

Und jetzt wurde der Schutz an Übergängen noch verschärft: "Laut einer neuen Verordnung ist der Schranken an einem Tag acht Stunden zu", rechnet Bürgermeister Peter Padourek. Der Bahnhof kann in dieser Form nicht weiter bestehen. Umbau und Kombination mit einer neuen S-Bahnhaltestelle werden gerade geprüft. Diskutiert wird auch eine Verlegung des Bahnhofs. Landesrat Hans Mayr: "Ein möglicher Standort ist auch das frühere Sochor-Gelände." Solange der Hochwasserschutz-Damm und eine damit kombinierte Umfahrung nicht beschlossen sind, bleibt die Stadtgemeinde aber bei Entscheidungen zurückhaltend. Die Grünen in Saalfelden sehen die Umfahrung als falsches Signal. Mayr betont: "Ohne den Hochwasserschutz wäre diese Entlastungsstraße nie Thema. Wir haben die Chance, beide Vorhaben mit relativ wenig Aufwand zu kombinieren." Für Zell am See bringt die neue Bahn-Verordnung gleich mehrere Knackpunkte mit sich. Padourek: "Wir haben sieben Bahnübergänge." Zum Teil sollen Über- oder Unterführungen die Gefahrenzonen entschärfen.

Mayr will 500 Park&Ride-Flächen
Auch der Pongau soll von einem Schnellzug nach Salzburg profitieren. Die Kosten liegen bei sechs Millionen Euro pro Jahr. Realistischer Start: "Mit der Fahrplanumstellung 2017", schätzt Mayr. Er will die Visionen mit genug Platz für Autofahrer kombinieren. "Wir werden in dieser Regierungsperiode in Salzburg noch 500 Park&Ride-Plätze bauen."

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