Alte Raketenstufe?

Weltraumschrott stürzt am Freitag bei Sri Lanka ab

Wissenschaft
11.11.2015 08:59
Ein Stück Weltraumschrott wird Freitagfrüh MEZ in die Atmosphäre zurückkehren und über den Gewässern im Hoheitsbereich von Sri Lanka niedergehen. Für Menschen bestehe ein äußerst geringes Risiko, die Wissenschaft erwarte sich von dem Ereignis jedoch Erkenntnisse darüber, wie Objekte beim Kontakt mit der Erdatmosphäre reagieren, teilte die Europäische Weltraumagentur (ESA) am Dienstag mit.

Das "maximal einige Meter im Durchmesser" große Schrottstück werde größtenteils verglühen, der Rest werde etwa 65 Kilometer vor der Südküste Sri Lankas ins Meer stürzen. Mit dem Eintritt in die Atmosphäre sei demnach gegen 7.18 Uhr MEZ zu rechnen, hieß es.

Fischer in der Region sollten die betroffene Zone um die Mittagszeit aus Sicherheitsgründen meiden, so die ESA. Die Wissenschaftler wollen das Ereignis unter anderem aus einem Flugzeug heraus beobachten. Ein Schiff der sri-lankischen Marine soll zudem versuchen, Überreste des Teils aufzusammeln.

Teil wurde bereits 2013 entdeckt
Das Objekt mit dem Katalognamen WT1190F war 2013 entdeckt und zunächst für einen Asteroiden gehalten worden. Später wurde aber deutlich, dass es sich um Weltraumschrott handelt. Gefunden wurde es im Rahmen des Catalina Sky Survey, eines Programms zur Beobachtung des Himmels der Universität von Arizona, bei dem eigentlich nach Asteroiden gesucht wird.

Ein verlorenes Stück Raumfahrtgeschichte
Der Astrophysiker Jonathan McDowell vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics in Cambridge (Massachusetts), glaubt, dass es sich bei dem Objekt für ein verlorenes Stück Raumfahrtgeschichte, "das nun zurückkehrt, um uns heimzusuchen". Möglicherweise handle es sich um einen Treibstofftank, eine Raketenstufe oder einen Teil der Raketenverkleidung einer jüngeren Mondmission, schreibt er im Fachjournal "Nature". Andere Wissenschaftler spekulieren, dass WT1190F weit älter ist und möglicherweise sogar aus der "Apollo"-Ära - etwa eine ausgebrannte Stufe einer "Saturn V"-Rakete (Bild) - stammen könnte

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