Arbeiter haben Angst

Hausbesitz als “Höllen”-Job

Steiermark
31.10.2015 14:44
Seit März kämpft eine Hausbesitzerin vergeblich gegen offenbar illegale „Mieter“ in ihrem Haus in Graz-Andritz – wir haben über den Fall berichtet. Der ist nun um eine Facette reicher. Die Holding-Graz traut sich aus Angst vor dem rabiaten Hausbewohner nicht mehr vor Ort, um das Wasser abzustellen. Dabei geht es nicht um viel Geld, aber um das Prinzip des Rechtsstaates.

Kurz zur Vorgeschichte: Mehr als 4000 Euro Mietrückstand und Verfahrenskosten von 14.000 Euro haben sich laut Hausbesitzerin angesammelt. Die Frau (Name der Redaktion bekannt) will die fünfköpfige Familie aus dem Haus haben, schafft es aber nicht: "Es gibt keinen Mietvertrag, keinen Meldezettel. Der Makler hat der Familie den Hausschlüssel ohne mein Einverständnis gegeben."

Weil die "Mieter" neben der Miete auch die Betriebskosten nicht zahlen, hat die Hausbesitzerin die Holding Graz damit beauftragt das Wasser abzustellen - schon vier Mal.

Sicherheit nicht gewährleistet

Jedes Mal hat der Bewohner des Hauses die Wasserversorgung wieder aktiviert - illegal. Beim fünften Versuch haben die Holding-Mitarbeiter aufgegeben, aus Angst vor dem "Mieter".

In einem Brief der Holding-Graz an die Hausbesitzerin heißt es, dass die Sicherheit der Holding-Mitarbeiter nicht gewährleistet sei. Auch die beigezogene Baufirma weigere sich noch einmal zu dem Haus zu fahren. Zum besseren Verständnis: Der Bewohner, ein gebürtiger Bosnier, hat etwa gedroht, das Haus abzufackeln.

Holding Graz gibt auf

Es sei unmöglich, meint die Holding Graz in dem Brief auch, den Auftrag die Wasserversorgung zu unterbrechen, auszuführen. Im Übrigen sei sie als Hausbesitzerin verantwortlich, die Anschlussleitungen leicht zugänglich zu halten. Der Zugang sei derzeit nicht gegeben.

Die Hausbesitzerin versteht die Welt nicht mehr: "Ich dachte, dass wir in einem Rechtsstaat leben. Andere Kunden, die ehrlich für ihr Wasser bezahlen, fragen sich da ja, warum sie das überhaupt tun."

Die Verhandlung zur Räumungsklage ist übrigens am 20. 11. Bei Einsprüchen der "Mieter" kann sich der Fall noch ein gutes Jahr hinziehen.

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