Erntebilanz 2015

Klimawandel setzt Bauern immer mehr zu

Steiermark
31.10.2015 05:55
Der heurige Hitzesommer als einer der extremsten der Messgeschichte hat auch die steirische Bauernschaft ordentlich ins Schwitzen gebracht: Viele Branchen mussten teils enorme Ernteausfälle hinnehmen, die hohen Temperaturen setzten vor allem Käferbohnen und Hopfen zu. Es gibt aber auch etliche "Sonnen-Gewinner": Kürbis- und Getreidebauern etwa. Dennoch macht man sich um die Zukunft große Sorgen. Eine Bilanz in Zahlen.

42 Tropentage (mit mehr als 30 Grad) verzeichnete man im Sommer 2015 an der Messstation Fürstenfeld. Steirischer Rekord! Dass die Landwirtschaft eines der am stärksten betroffenen Klimaopfer ist, liegt auf der Hand: "Wir müssen uns auch in der Steiermark längst mit Anpassungsstrategien auseinandersetzen", sagte der weiß-grüne Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher anlässlich der Erntebilanz-Pressekonferenz am Freitag. An trockenheitstoleranten Sorten werde bereits intensiv geforscht, "es müssen aber auch neue Versicherungsmodelle gegen Ernteausfälle sowie eine Investitionsoffensive für Bewässerungsanlagen her!", forderte der Kammerchef.

30 Prozent weniger Ernte mussten die Holunder- und Aroniabauern 2015 hinnehmen. Die nun schon seit drei Jahren immer wieder auftretenden extremen Witterungsverhältnisse haben vielen Holunderanlagen nachhaltig zugesetzt, sodass heuer auch erstmals Flächen ersatzlos gerodet werden mussten.

500 Hektar: So groß ist die Fläche, auf der in der Steiermark Käferbohnen angebaut werden. Auch für dieses beliebte Produkt sah’s schlecht aus - aufgrund der Rekordanzahl an so genannten Wüstentagen (über 35 Grad) konnte kein Fruchtansatz erfolgen oder die Blüten wurden abgeworfen. Mit großen Ausfällen ist zu rechnen.

13 Landwirte bauen auf 95 Hektar Hopfen an.BARBARA WINKLERAuch sie fuhren die schlechteste Ernte seit langem ein: minus 30 Prozent.

670 Kilogramm Kerne je Hektar: so der Durchschnittsertrag beim Kürbis. Damit war 2015 endlich wieder ein gutes Jahr für unsere Kürbisbauern - womit wir bei den "Sonnen-Gewinnern" sind. Nicht nur die Menge passt, auch die Qualität fällt überdurchschnittlich aus.

16 Tonnen je Hektar - so die Maiserträge an den begünstigten Standorten. Hauptdämpfer für noch höhere Erträge war die Trockenheit im Juni und Juli.

16 Prozent mehr Getreideanbaufläche im Vergleich zum Vorjahr: mit ein Grund für die Spitzenernte. Bei Gerste gab es heuer bis zu elf Tonnen pro Hektar - ein hervorragender Wert!

198.700 Hektoliter betrug die Weinerntemenge im Vorjahr - Rekordtief. Heuer schaut’s wesentlich besser aus: Laut den derzeit vorliegenden Schätzungen können die steirischen Winzer mit etwa 210.000 Hektoliter rechnen. Ein eher kräftiger Jahrgang mit ausgewogener Säure soll ins Haus stehen.

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