Mit der Polizei-Operation haben Ermittler die Struktur einer Schlepper-Mafia zerstört, die 10.000 Kosovaren in die EU geschleust und damit ein Millionenvermögen gemacht hatte. Die Ermittlungen gingen damals von Kärnten aus - danach erfolgte ein aufsehenerregender Polizeischlag: Zeitgleich stürmten Beamte in sieben europäischen Ländern die Verstecke der Bandenmitglieder, für 77 Verdächtige klickten die Handschellen.
Nach monatelangen weiteren Erhebungen sind die Ermittlungen jetzt Abgeschlossen. Der Endbericht an die Staatsanwaltschaft liest sich wie ein Mafia-Thriller. Es geht um 16.000 überwachte Telefongespräche, Banden-Bosse in luxuriösen Villen, korrupte Polizisten im Ausland, Drogenschmuggel, Einbrüche und das niederträchtige Geschäft mit der "Ware Mensch".
"Die Herausforderung in diesem Fall war, die Informationen aus den verschiedenen Ländern zusammenzuführen", schildert Roland Tauchmann vom Landeskriminalamt Kärnten. Ihm und LKA-Fahnder Herbert Poimer war es gelungen, rasch in die Führungsebene der Organisation einzudringen - und mit Kärntner Kriminalisten unter Gottlieb Türk, Bundeskriminalamt, Europol und Eurojust die Mafia-Bande auszuhebeln.
Dafür werden die Kärntner Ermittler jetzt bundesweit als Kriminalisten des Jahres ausgezeichnet.
Die Folge des erfolgreichen Polizeischlages gegen die Menschenhändler: Die Schlepperrouten sind gekappt, der Flüchtlingsstrom aus dem Kosovo ist abgerissen. Und die Zahl der Asylanträge hat sich halbiert.
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