Nach seiner Schätzung könne der Verkauf der Gewerkschaftsbank "zwischen zwei und drei Milliarden Euro" bringen. Auf jeden Fall müsse das Geschäft rasch über die Bühne gehen, denn "die BAWAG und der ÖGB brauchen dringend das Geld".
Die zum Verkauf stehende Gewerkschaftsbank hatte am Dienstag einen Bilanz-Abriss für 2005 präsentiert. Der vollständige Jahresabschluss - der erst mit Hilfe der 900-Millionen-Euro-Bundesgarantie zu Stande kam - wird erst in ein paar Wochen vorliegen. Auf Grund der Refco-Schäden und Karibik-Altlasten mussten 2005 insgesamt 1,5 Milliarden Euro abgeschrieben oder rückgestellt werden.
Unterm Strich weist die BAWAG-Bilanz einen kleinen Gewinn von 6,2 Millionen Euro aus. Vor Steuern gab es wegen der Refco-Risikokosten einen Verlust von 8,9 Mio. Euro.
Laut US-Medienberichten sollen die Spitzen von BAWAG und ÖGB im Vergleich gegenüber der US-Justiz einzelne Ex-Bankmanager in Sachen Refco belastet haben. Auch Mithilfe bei Bilanzmanipulationen sollen die Österreicher gegenüber den US-Behörden zugegeben haben. Ungeachtet dessen sehen sich BAWAG und ÖGB weiter als "Opfer".
Mit US-Vergleich, Bundeshaftung und testierter Bilanz 2005 in der Tasche kann es an den Verkauf der Bank gehen. "Es gibt viele Interessenten, die sich beim Verkaufsberater Morgan Stanley melden", berichtete BAWAG-Generaldirektor Nowotny.
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