Heuer vor 40 Jahren wurde der Grundstein für das höchst umstrittene Atomkraftwerk im slowenischen Krko, unweit der Grenze zu Kärnten, gelegt. Trotz Altersschwäche soll die Laufzeit bis 2043 verlängert werden – und die Politik ist machtlos (wir berichteten). Denn der neueste Geschäftsbericht legt offen, wie "gut" das Geschäft mit der Hochrisikotechnologie in Krko läuft: Noch nie hat der alte Meiler so viel Strom produziert, wie 2014. Sechs Terawattstunden sorgten beim Betreiber „Nuklearna elektrana Krko“ für einen Allzeitrekord, heißt es im Bericht. Mit dem Strom fließt auch das Geld: Einnahmen von einer halben Million Euro werden pro Tag mit dem Nuklearkraftwerk lukriert. Kein Wunder, dass die Eigner die Laufzeit der "Gelddruckmaschine" mit allen Mitteln verlängern wollen.
Brisant hingegen: Nur ein Prozent der Ausgaben (195 Millionen) fließt in Versicherungen rund um die Hochrisikotechnologie. "Mit einer gesetzlichen Versicherungspflicht für die Atomkraft wären die Betreiber zur Stilllegung mangels Wirtschaftlichkeit gezwungen", appelliert Grünen-Nationalrat und Anti-Atom-Sprecher Matthias Köchl.
Denn, wie berichtet, sieht der Bund ja keine juristischen Möglichkeiten, um den Meiler abzudrehen. Mit EU-Klagen könnte zumindest gegen Förderungen, die mit der Atomstrom-Produktion nicht vereinbar sind, vorgegangen werden. Auf diplomatischer Ebene sehen Experten kaum Chancen.
Obwohl die Krko-Betreiber auch dieses Jahr Millionen-Investitionen in die Sicherheit ankündigen, sind Störfälle nicht auszuschließen. Bei einem Fünf-Jahre-Sicherheitsprogramm sollen 800 Modifikationen und technische Anpassungen erfolgen, heißt es im Bericht.
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