Kampf um Bauland

Auch viele Firmen wandern ab

Salzburg
18.08.2015 07:51
Ein Paradebeispiel ist Lengau (OÖ), nur zwei Kilometer von Straßwalchen entfernt. Firmen wird eine gute Entwicklungsmöglichkeit geboten. Der Salzburger Kran-Riese ließ sich hier schon vor Jahren nieder. Und viele neue Betriebe kommen dazu. "Widmungen gehen bei uns sehr schnell über die Bühne", betont Erich Rippl (SPÖ), der engagierte Bürgermeister in der 4.860 Einwohner-Gemeinde. Und er nennt ein Beispiel: Im Februar suchte eine Firma im Betriebsbaugebiet um eine Widmung an, bereits Anfang April war sie rechtskräftig. Das Unternehmen aus Mayrwies investierte vier Millionen in die neue Produktionsstätte. In Salzburg kann es Monate oder Jahre dauern, bis die Genehmigung da ist...

Bürgermeister Rippl initiierte den Bundesländer-übergreifenden Gewerbepark "INKOBA". Seit 2007 siedeln sich Betriebe hier an. "Nachbarn" wie Straßwalchen finanzierten mit: "Bei uns sind die verfügbaren Gewerbeflächen knapp. Es ist eine gute Ergänzung", blickt auch Straßwalchens Bürgermeister Fritz Kreil Richtung Oberösterreich. Betriebe müssen sich aber an Bedingungen halten: "Nur große Hallen hinknallen und keine Arbeitsplätze bieten - das wollen wir nicht", betont Ortschef Rippl. Pro 1000 Quadratmeter Betriebsfläche müssen drei bis vier Arbeitsplätze entstehen.

Lengau boomt auch bei Wohnungssuchenden
Ähnlich ist die Entwicklung bei den Einwohnern: "Die Zahlen steigen", bestätigt der Bürgermeister von Lengau. Von 24 Wohneinheiten im Ortsteil Schneegattern und direkt in Lengau falle mindestens die Hälfte auf Salzburger. Die Preise pro Quadratmeter sind mit 45 bis 70 Euro erschwinglich. Die gute Infrastruktur wird geschätzt. Rippl: "Wir bieten alles." Und er zählt auf: Zwei Krabbelgruppen, drei Kindergärten, drei Volksschulen, eine Neue Mittelschule, Nachmittagsbetreuung, Schulküche, Jugendzentrum und Mutter-Kind-Treff. Nicht zu vergessen: "Fünf Feuerwehren und zwei Musik-Kapellen." Die Orts-Struktur in Lengau funktioniert. Auch ein Modell für "Junges Wohnen" wurde gestartet: "Die Gemeinde kauft Grund an und gibt ihn in Baurecht an Bauträger weiter." Starterwohnungen können so preiswert angeboten werden.

Nussdorf plant Fläche im Dorfkern
Die Salzburger Gemeinden im Grenzraum zu Oberösterreich kämpfen hingegen mit einem starren Rahmen in der Raumordnung. Der Nussdorfer Bürgermeister Johann Ganisl sieht darin kein Problem: "Ich bin dagegen, dass überall gebaut werden darf." Im Ortsteil Pinswag widmete die Gemeinde Bauland für weichende Kinder von Bauernhöfen. Es gab Protest. "Der Bedarf ist nicht so groß, wie wir gedacht haben", beruhigt der Bürgermeister. Nur zwei Parzellen wurden angemeldet. Der Löschzug bekommt noch eine Fläche mit besserer Anbindung an die Straße. Und Ganisl verrät über weitere Pläne: "Im Dorfkern entwickeln wir einen Hektar Eigengrund." Die Aufschließung dafür soll heuer noch starten. Bei Betriebsflächen freut sich Nussdorf über einen Aufschwung: "In Weitwörth gibt es einiges an Bewegung", so Gansil. Grundbesitzer Graf Auersperg biete erstmals auch Betriebsgründe zum Verkauf an, freut sich der Bürgermeister.

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