Oberösterreich

Bauland im Grenzraum zieht Salzburger an

Salzburg
15.08.2015 19:37
Die explodierenden Preise und der Mangel an Bauland vertreiben immer mehr Flachgauer: Grenzgemeinden wie Lochen oder Perwang wachsen und wachsen. Häuslbauer und Wohnungssuchende orientieren sich jenseits der Grenze neu. Die Bürgermeister im Gespräch.

"Wir bauen gerade wieder 48 Wohnungen. Mindestens die Hälfte haben sich Flachgauer reserviert", schildert Ortschef Johann Schweiberer, wie groß der Zustrom in Lochen ist. Für die Gemeinde bedeutet das eine sehr junge und dynamische Entwicklung. "Wir haben heuer 40 Schulanfänger", berichtet der Bürgermeister aus der 2600-Seelen-Gemeinde. In den letzen Jahren waren es knapp 30. Lochen ist sehr bemüht, für Familien eine gute Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Rund 60 Prozent des Baulandes gingen in der Gemeinde am anderen Ufer des Mattsees zuletzt an Salzburger. Schweiberer sieht aber auch ein Problem: "Viele Flachgauer kaufen zwei bis drei Parzellen auf einmal und bauen nicht gleich." Der Preis von rund 100 Euro pro Quadratmeter ist zu verlockend. Nur wenige Kilometer weiter blättern Häuslbauer in den Salzburger Orten das Dreifache und mehr hin. Bürgermeister Schweiberer tritt für einen Bauzwang ein.

"Von überall her kommen Leute zu uns"
Ähnlich begehrt ist Perwang (nur zwei Kilometer nach Berndorf gelegen): "Henndorfer, Obertrumer, Mattseer, sogar Halleiner - von überall her kommen Leute zu uns", bestätigt Ortschef Josef Sulzberger. Die Lebensqualität sei in der Gemeinde hoch. "In der Volksschule bieten wir eine Nachmittagsbetreuung an. Unserer Kindergarten hat bis 15 Uhr offen." Die Dorfgemeinde stellt sich auf Familien ein. Und: "Viele müssen ja auch auspendeln." Vorwiegend Richtung Salzburg, nach Mattighofen oder Lengau. Die Baulandreserven sind auch in Perwang begrenzt: "Wir hatten aber das Glück, dass ein Landwirt im widmungsfähigen Gebiet aufgehört hat", informiert der Bürgermeister von 1040 Einwohnern. "Wildes Dahinbauen" sei aber nicht möglich: "Wir achten auf eine gute Entwicklung."

Den Protest aus der Landwirtschaft kann er nicht ungefiltert unterstützen: "Man muss Acht geben. Ich verstehe natürlich, dass die Kinder bleiben wollen. Aber die Familien entwickeln sich weiter, Scheidungen passieren und was dann…". Vor allem Mattsee verliert junge Gemeindebürger. Rund zwei Hektar Bauland sollen umgewidmet werden. Mehr lässt die strenge Raumordnung nicht zu.

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