In Vomper Kaserne

Auf Soldaten folgen 100 Asylwerber

Tirol
07.08.2015 15:57
Flüchtlinge statt Soldaten: In der Vomper Frundsberg-Kaserne bezogen Freitag die ersten 60 Asylwerber Quartier. Am Montag folgen weitere 40 – darunter auch viele Kinder!

Freitag Vormittag, gegen 11.30 Uhr: Ein weißer Kleinbus fährt bei offenen Schranken ungehindert ins Gelände der Frundsberg-Kaserne ein. Wachsoldaten des Bundesheeres gibt es dort ja mittlerweile nicht mehr. An Bord sind acht Flüchtlinge – für diese Woche die letzten von 60, die bisher vom Massenlager in der Tennishalle am Innsbrucker Paschbergweg ins neue Asylcamp nach Vomp gebracht werden. Alles in allem sollen dort nicht mehr als 100 Asylwerber untergebracht werden.

"Bisher haben wir nur Männer hier, die aus Syrien, Afghanistan, dem Irak und Somalia stammen. Sie alle sind in 12-Bett-Zimmern untergebracht", erklärt Thomas Ouschan von der Tiroler Soziale Dienste GmbH (TSD) im "Krone"-Gespräch. "Am Montag kommen dann noch die restlichen 40 – alles Familien. Darunter werden zwischen 15 und 20 Kinder sein."

Asylwerber sinnvoll beschäftigen

Während die Meinungen zum Asylcamp innerhalb der Vomper Bevölkerung naturgemäß weit auseinander gehen, ist Ouschan froh, überhaupt solch ein großes Objekt zur Verfügung zu haben. "Die gesamte Problematik rund um die Flüchtlingswelle hat mittlerweile so große Ausmaße erreicht, dass wir mit kleineren Einheiten nicht mehr fertig werden würden", betont der Experte. Nun gehe es vor allem darum, die Menschen sinnvoll zu beschäftigen, sei es durch Helfen beim Kochen, Rasenmähen oder Sträucher schneiden. "Zu tun gibt es auf dem Areal jedenfalls genug", so Ouschan weiter.

"Kaserne für Integration nicht gerade ideal"

Nicht ganz glücklich über die Lösung ist Bürgermeister Karl-Josef Schubert: "Ich empfinde die Kaserne nach wie vor nicht als den besten Platz. Vor allem auch deshalb, weil das gesamte Areal von Zäunen und teilweise auch Stacheldraht umgeben ist. Wir hätten eine Alternative angeboten, aber das wollte das Innenministerium nicht. Kleinere Unterkünfte wären für eine gelungene Integration sicherlich geeigneter."

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