Laut Oberst Michael Bauer liegt der Bericht der heeresinternen Untersuchungskommission seit eineinhalb Wochen vor. Er umfasst insgesamt 125 Niederschriften und führte dazu, dass der Unteroffizier aus der Steiermark bei der Staatsanwaltschaft Leoben wegen gefährlicher Drohung und schwerer Nötigung angezeigt wurde. Es wurde außerdem ein Disziplinarverfahren eingeleitet, das ruht, bis die Strafanzeige abgeschlossen ist.
Neben dem Unteroffizier flog auch ein Grundwehrdiener auf, der im Jänner 2015 abgerüstet hatte. Gegen ihn besteht der Verdacht der versuchten Vergewaltigung. Nach Angaben von Nicole Dexer, Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Leoben, handelt es sich bei dem Opfer um eine Rekrutin. Diese schilderte, dass sich der Übergriff in der Kaserne abgespielt habe.
Derzeit sind die Sachverhaltserhebungen in vollem Gang, eine Entscheidung über eine mögliche Anklage werde noch dauern, hieß es. Das mutmaßliche Opfer sowie mehrere Zeugen und der Verdächtige müssten noch vernommen werden, so Dexer am Dienstag.
Auch 16 Drogenkonsumenten ausgeforscht
Bei den Ermittlungen der Untersuchungskommission wurden auch 16 Drogenkonsumenten ausgeforscht. Die Grundwehrdiener sollen das Suchtgift bereits vor ihrem Eintritt beim Bundesheer genommen haben, es sei aber nicht auszuschließen, dass sie die Drogen auch während ihres Grundwehrdienstes genommen haben. Gegen sie wurde ein Disziplinarverfahren eingeleitet. "Der Verdacht des Drogenhandels in der Kaserne hat sich dagegen nicht bestätigt", sagte Bauer, die Ermittlungen des Bundesheeres seien vorerst abgeschlossen.
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