Schutz vor Attacken

“Kühflüsterer” gibt Tipps für die Wanderer

Salzburg
27.07.2015 21:14
Zu einer Almwanderung gehört auch eine grasende Kuhherde. Doch viele Wanderer vergessen dabei, dass die Wiederkäuer keine Haustiere zum Streicheln sind. Die Folge: Kuh-Attacken und teils schwer verletzte Menschen. Eine Broschüre soll nun helfen!

"Kuh-Attacke auf Wanderer", "Pensionist von Kuh angegriffen und verletzt" - damit solche Schlagzeilen in Zukunft der Vergangenheit angehören, hat das Land Salzburg pünktlich zur Wanderzeit eine Infobroschüre aufgelegt! Inhalt: Ein Risikofaktor sind vor allem mitspazierende Hunde, weil Mutterkühe in ihnen eine Gefahr für ihre eigenen Kälber sehen können.

"Fremde Rinder nicht streicheln"
Herbert Strnad gilt als Kuhflüsterer. Im Gespräch mit der "Krone" gibt er noch weitere Tipps für einen verletzungsfreien Bergausflug. Die Faustregel lautet für alle Wanderer: "Sein und sein lassen" - also einen weiten Bogen um eine Kuhherde machen. Rinder gelten grundsätzlich als unaufgeregte Zeitgenossen, doch kommen ihnen fremde Menschen zu nahe, kann sich das Blatt rasch wenden. "Fremde Rinder nicht streicheln!" "Das Streicheln sollte man dem Besitzer überlassen und man sollte die Tiere nie in die Enge treiben, sondern nach unten hin ausweichen, wenn möglich", so Strnad. In wirklich kritischen Situationen sollte man Kühe dorthin treiben, wo sie Platz haben. Der Tier-Experte plädiert ohnehin dafür, dass es Wanderwege geben sollte, wo keine Kühe grasen, um ein Zusammentreffen zu vermeiden. Eigentlich gelten Rinder als gutmütig und friedliebend, die gerne rumliegen und grasen. Dennoch kommt es immer wieder zu teils folgenschweren Zwischenfällen, wie beispielsweise erst kürzlich in Vorarlberg, bei der zwei Wanderer auf einer Alm von einer Kuh angegriffen und verletzt wurden.

Grundsätzlich lassen sich drei Arten von Rinderherden unterscheiden:

-) Mutterkuhherde: Hier steht die Verteidigung der Kälber durch die Mutterkuh im Vordergrund.

-) Jungtierherden: Die "Halbwüchsigen" sind neugierig und übermütig.

-) Kuhherde: Diese Herden verhalten sich am ruhigsten, da ein enger Kontakt mit den Betreuungspersonen durch Melken vorhanden ist. "Die Alm ist kein Streichelzoo!" Salzburgs Veterinärdirektor Dr. Josef Schöchl warnt, nie direkt durch eine Herde zu gehen. "Besonders Wanderer mit Hunden sind gefährdet, wenn sie auf eine Mutterkuhherde treffen. Die Kühe sehen den Hund als Feind für ihre Kälber. Auch die Jungtiere dürfen nicht gestreichelt und gefüttert werden, da sie beim nächsten Wanderer ihren Wegzoll fordern könnten", so Schöchl, der selbst noch keine negativen Erfahrungen mit Kuhattacken gemacht hat. Bei Angriff gilt in erster Linie: Rückzug. Drohgebärden wie lautes Rufen und das Wedeln mit einem Stock sind im Notfall ebenso hilfreich als Abwehr.

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