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Die Königin unter den Stars: Helen Mirren ist 70

Adabei
26.07.2015 06:00
Auf kaum eine Schauspielerin trifft das Attribut "vielfältig" so zu wie auf Helen Mirren. Für "Kalender Girls" gab sie die strippende Hausfrau, in Peter Greenaways "Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber" die Femme fatale. Aber keine Rolle ist so mit der Londonerin verbunden wie Elizabeth II. in "Die Queen", die ihr 2007 einen Oscar einbrachte. Am Sonntag feiert Helen Mirren ihren 70. Geburtstag.

Dass Mirren in "The Audience" die Queen auch noch am Londoner Westend gespielt hat und dann am New Yorker Broadway im blauen Kleid mit Handtasche, Betonfrisur und strengem Blick britische Premierminister zur Audienz bat, hat das Image zementiert. "Ich habe mich als eine Porträtmalerin gesehen", schilderte sie einmal ihre Herangehensweise an die Rolle. Und beschrieb, wie sehr sie sich mit der britischen Monarchin identifizierte: "Ich sehe Porträts von der Queen und denke - oh, da bin ich! Ist das nicht schrecklich?"

Helen Mirren sagte Queen zwei Mal ab
Die Dargestellte schien von Mirrens Interpretation viel zu halten, lud sie doch die Schauspielerin nach Erscheinen des Films zum Dinner. Mirren sagte - zum Entsetzen der britischen Presse - ab. Aus Termingründen. Es war der zweite Korb für das Königshaus: 1996 hatte die Tochter eines Taxifahrers bereits den Titel Dame abgelehnt, weil sie, wie sie sagt, nicht zum Establishment gehören wollte. 2003 ließ sie sich dann erweichen. Die Ehrung übernahm Thronfolger Prinz Charles.

Mit dem britischen Establishment hat Mirrens Leben tatsächlich wenig zu tun. Ihr Großvater war weißrussischer Aristokrat, den es nach der Oktoberrevolution nach London verschlug. Sie kam 1945 als Ilynea Lydia Mironoff in einfachen Verhältnissen zur Welt. Erst in den 50er-Jahren änderten die Eltern ihren Nachnamen. Die Mutter stammte aus einer Metzgerfamilie.

Dass sie Schauspielerin werden wollte, wusste Mirren schon als Sechsjährige. Und sie hatte schnell Erfolg damit: Mitte der 60er-Jahre wurde sie in die Royal Shakespeare Company aufgenommen, Anfang der 70er reiste sie mit Peter Brooks Experimentierbühne International Center of Theatre Research durch die Welt. Parallel zur Bühnenlaufbahn begann die Britin, Filme zu drehen. Die Krimiserie "Heißer Verdacht" machte Mirren in den 90ern als Ermittlerin Jane Tennison bekannt.

Nur "Caligula" böser Ausrutscher in Mirrens Karriere
Über ihre Karriere ist so wenig Skandalöses zu berichten wie über ihr Privatleben - seit fast 30 Jahren ist sie mit Regisseur Taylor Hackford liiert. Nur "Caligula" aus dem Jahr 1979 wertet der "Guardian" als bösen Ausrutscher, wenn auch nicht nur für Mirren als Caesonia: Der Film sei ein "Schandfleck im Lebenslauf aller, die darin vorkommen".

Spätestens seit sie die Queen war, ist Mirren im Hollywood-Olymp angekommen. Auch mit 70 fehlt es ihr nicht an Angeboten, erst im Juni kam "Die Frau in Gold" über den Restitutionsfall der Klimt-Bilder aus dem Belvedere in die Kinos. Trotzdem ist die Diskriminierung älterer Frauen in der Branche eines ihrer Lieblingsthemen: Fast legendär ist die gern zitierte Aussage, Hollywood kümmere sich zu sehr um "junge Männer zwischen 18 und 25 und ihre Penisse".

In Rente werde sie nie gehen, sagte Mirren der "Daily Mail", jedenfalls nicht offiziell. "Es könnte sein, dass ich einfach verschwinde." Aber es könne schließlich immer eine spaßige Rolle um die Ecke kommen oder etwas, auf das man einfach Lust habe. Ob sie wieder in die Kleider der Queen schlüpfen wird? "Ich denke nicht, dass ich es nochmal mache", sagte sie Berichten zufolge, nachdem sie im Juni einen Tony Award als beste Schauspielerin am Broadway entgegengenommen hatte. "Ich bin mir sicher, Ihre Majestät hat die Schnauze voll von mir."

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(Bild: kmm)



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