"Fast kein Spareffekt, großer Schaden", lautete der Tenor jener, die zum Protest eingeladen hatten. Der Obmann der Militärmusikfreunde, Wolfram Baldauf: "Es ist eine Vernichtung von Kulturgut. Die Ensembles werden zur Lachnummer. Bundeskanzler Werner Faymann muss seinen Minister zur Vernunft bringen!" Sepp Schwaiger, der zusammen mit Heinrich Schellhorn Rückendeckung von der Landesregierung demonstrierte, legte nach: "Das kann uns kein Wiener erzählen, dass es nichts zählt, wenn sich alle Bundesländer einig sind, dass die Militärkapellen erhalten bleiben. Klug darf ruhig klüger werden."
140.000 aktive Musiker gibt es in Österreich, Zehntausende von ihnen holten sich beim Heer den Feinschliff, geben ihr Wissen dann weiter an die unersetzbaren Vereine in den Gemeinden. Wie festgefahren der Weg von Minister Klug ist, zeigt eine Anekdote, fast schon eine Verzweiflungstat: Oberst Prof. Sigismund Seidl prägte die Militärmusik in Kärnten über Jahrzehnte. Als er sich gegen die Sparpläne aussprach, bekam er einen Rüffel aus dem Verteidigungsministerium. Das schreckte ihn nicht ab - auch er marschierte am Samstag, sang die "geheime" Landeshymne Salzburgs, den Rainermarsch, mit.
"Alkoholfreie Schnapsidee"
Doch die Freunde der Militärmusik können sich nicht nur beschweren, sie haben konkrete Lösungsvorschläge vorgelegt. "Das stimmt. Nur der Minister muss sich ein bisschen bewegen", sagt der Landesobmann des Blasmusikverbandes, Matthäus Rieger. Klugs Sparmaßnahmen ausgerechnet in diesem emotional besetzten Bereich des Heeres wurden so kommentiert: "Eine alkoholfreie Schnapsidee!"
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