Schlepper-Flut

500 Menschenhändler gefasst

Salzburg
09.07.2015 21:21
Die Zahlen schnellen jeden Tag weiter in die Höhe! Bei Kontrollen in Bayern wurden heuer schon 500 Menschenhändler gestoppt. Jeden Tag gibt es Aufgriffe: In Hallwang kam es zu einem Unfall mit einem Auto voller Syrer. Ein Klein-Lastwagen wurde in Eugendorf gestoppt. Und die Asylwerber der Zeltstadt demonstrierten.

Sie versprechen alles und kassieren viel Geld: Täglich profitieren Schlepper von der großen Not der Flüchtlinge und sie passieren Salzburg Richtung Deutschland oder Italien. In Eugendorf konnte die Polizei am Mittwochabend einen Klein-Lkw stoppen: Am Steuer saß ein Rumäne (26). Die Ladefläche teilten sich 18 Syrer und Afghanen – darunter auch vier Kinder in Begleitung ihrer Eltern. Eng zusammen gekauert, auf dem Weg in ein neues Leben. Die Gruppe illegal Eingereister war gerade auf dem Weg nach Italien.

Schlepper-Unfall auf der Autobahn
Nur wenige Stunden später der nächste Zwischenfall: Ein Schlepper mit deutschem Kennzeichen, der Salzburg schnell hinter sich lassen wollte, kam Donnerstagfrüh auf der A1 bei Hallwang von der Straße ab und prallte gegen die Leitschiene. Weil er nicht mehr weiter fahren konnte, ergriff der Mann die Flucht. Vier Syrer wurden bei dem Unfall verletzt und mussten im Landesspital betreut werden. Ob sie Asyl beantragen, war am Donnerstag noch unklar. "Die medizinische Behandlung geht erst einmal vor", hieß es bei der Salzburger Polizei.

Die Entwicklung ist dramatisch
Jeden Tag vertrauen noch mehr Flüchtlinge auf Schlepper und machen sich auf den Weg nach Europa. Abschreckend sind für viele die strengen Kontrollen in Bayern. Erst kürzlich berichtete eine Gruppe Pakistani, dass sie eigentlich nach Deutschland wollten und plötzlich in Salzburg Endstation war. Im Bereich Walserberg wurden in nur drei Tagen zehn Menschenschmuggler festgenommen, berichtet die bayrische Polizei. "Die deutsch-österreichische Grenze ist unser Schwerpunktgebiet", schildert Thomas Borowik von der deutschen Bundespolizei. Von 19.800 unerlaubt Eingereisten von Jänner bis Mai kamen 17.800 über Österreich auf deutsches Bundesgebiet. "Insgesamt haben wir es mit einer Steigerung von 280 Prozent zu tun", berichtet der Polizeihauptkommissar über die schockierende Statistik. Bis April gingen in Bayern 500 Schlepper ins Netz. Und er betont: "Die Fahndungsmaßnahmen sind bei uns immer intensiv." Neben den großen Grenzübergängen werden auch die Bahnstrecken vermehrt kontrolliert.

Zelt-Flüchtlinge demonstrierten
Die Unzufriedenheit im Zeltlager an der Alpenstraße kochte am Donnerstag hoch: Flüchtlinge versammelten sich zu einer Demonstration. Sie wollen Wetterextreme nicht mehr ertragen. Jetzt ist ein Ende in Sicht.

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