Gehaltsreform

Mehr Geld für die Jungen, teure Zulagen fallen weg

Salzburg
09.07.2015 21:02
Zwei Versuche, das veraltete und mit undurchsichtigen wie lukrativen Zulagen gespickte Gehaltssystem im Landesdienst umzukrempeln, scheiterten 2002 und 2010, der dritte Anlauf soll nun glücken: Personal-Landesrat Josef Schwaiger räumte den Gehaltsdschungel auf, das neue System soll ab 1. Jänner 2016 gelten.

Das Land beschäftigt rund 1.480 Mitarbeiter, 480 in den Bezirkshauptmannschaften, 500 in ausgelagerten Einrichtungen und 1.600 in der Verwaltung der SALK. Für sie alle wird die Reform gelten. Denn das derzeitige System stammt noch vom Ende des 19. Jahrhunderts und wurde unzählige Male angepasst, so dass inzwischen 688 verschiedene Gehälter zu bezahlen waren: "Die Reform wird mit dem Zulagen-Dschungel - sie machten mittlerweile schon zwölf Prozent aller Einkommen aus - aufräumen und leistungsorientierter sein. Der Wechsel ins neue System erfolgt freiwillig, wir rechnen mit 20 Prozent, die umsteigen, im Jahr 2026 werden es dann zwei Drittel sein. Das neue Schema rechnet sich vor allem für junge Einsteiger. Die Gehaltskurve wird flacher, das Einstiegsgehalt ist höher. Die Lebensverdienstsumme bleibt gleich. Wir passen uns an EU-Vorgaben und an die Privatwirtschaft an, um attraktiv zu bleiben. Wir wollen gute Leute", sagt Schwaiger.

Für die Jungen bedeutet das: "Das Einstiegsgehalt steigt zwischen 300 und 1.000 Euro brutto. Es geht nicht mehr, dass Mitarbeiter zum Zeitpunkt der Pensionierung das Dreifache des Einstiegsgehaltes bekommen", meint der Landesrat. Die Berufe werden in 13 so genannten Einkommensbändern dargestellt, in denen es neun Stufen gibt (für Gruppe 12 gibt es keine Kandidaten), dafür werden die Mitarbeiter zur Weiterbildung verpflichtet. Je mehr Leistung, desto mehr kann verdient werden. Da unterscheiden sich auch nicht Maturant oder Akademiker.

Proteste von Personalvertretern angekündigt
Nur drei Zulagen bleiben. 160 Millionen Euro an Gehalt sind jährlich fällig. Schwaiger: "Das Land wird die Reform im ersten Jahr 6 bis 7,5 Millionen kosten. Alleine drei Millionen Euro hat die Verwaltung aber durch die Strukturreform zuletzt selbst eingespart." Darunter ein Drittel weniger Spitzenposten und Hofräte. Das Gesetz wird im Herbst beschlossen und soll zu Jahresbeginn in Kraft treten. Personalvertreter der FSG haben bereits Protest angekündigt.

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