Großes Schutzgebiet

Mur soll “Amazonas” werden

Steiermark
06.07.2015 17:04
Der "Amazonas Europas" beginnt in Spielfeld und endet im serbischen Backa Palanka. Gemeint ist ein gut 700 Kilometer langes Netz von Mur, Drau und Donau, das zu einem grenzüberschreitenden Schutzgebiet (Biosphärenpark) werden soll. Trotz kleiner Fortschritte ist noch einiges zu tun – gerade auch in der Steiermark.

"Die Grenzmur zwischen Spielfeld und Bad Radkersburg könnte Tor zum größten Flussschutzgebiet Europas werden", sagt WWF-Flussexperte Arno Mohl. Welches Revitalisierungspotenzial alleine in diesem Abschnitt vorhanden ist, zeigt eine aktuelle Studie des WWF: 28 von 34 Kilometer könnten in einen fast natürlichen Zustand umgewandelt, dazu drei große Seitenarme (insgesamt fünf Kilometer) wieder mit dem Fluss verbunden werden.

"Es wurde in der Steiermark schon viel erreicht. Der Weg geht in die richtige Richtung – und das seit 15 Jahren", betont Mohl. Ein Vorzeigebeispiel finde sich in Gosdorf, wo die Uferverbauung entfernt wurde und das Wasser wieder Kiesbänke und Seitenarme schuf. Mohl: "Dennoch gibt’s an der Mur noch viele Verbesserungsmöglichkeiten."

Österreich ist noch säumig
Langfristiges Ziel ist ein grenzüberschreitender Biosphärenpark, der fünf Länder umfasst. In Ungarn und Kroatien gab es bereits grünes Licht von der Unesco, Serbien hat einen Antrag eingebracht, Slowenien und Österreich sind noch ausständig.

Bei uns müsste zunächst das Naturschutzgesetz geändert werden, sagt der neue Umweltlandesrat Jörg Leichtfried: "Es muss auch ein breiter Konsens in der Region bestehen." Sollte dieser Wunsch an die Landesregierung herangetragen werden, will Leichtfried eine weitere Umsetzung und Finanzierung prüfen.

Sorge wegen Murkraftwerke
Nicht die einzige Hürde am Weg zum internationalen Schutzgebiet: So gibt es Grenzstreitigkeiten zwischen Serbien und Kroatien an der Donau. Und die Slowenen planen acht neue Kraftwerke an der Mur. Die strategische Umweltprüfung für das erste Kraftwerk in Hrastje Mota, nicht weit von Bad Radkersburg, soll Ende des Jahres fertig sein. Österreich kann dann eine Stellungnahme abgeben.

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