Innovative Methode

Hormon-Attacke soll Maisäcker retten

Steiermark
03.07.2015 17:11
Wenn die Hormone des Käfers verrückt spielen, dann haben viele steirische Bauern wieder Hoffnung auf eine gute Ernte. Auf etwa 10.000 Hektar Maisfläche wird heuer in einem großen Testversuch ein Duftstoff ausgebracht, der die Fortpflanzungslust des Maiswurzelbohrers – eines gefürchteten Schädlings – hemmen soll.

Die entscheidenden Tage stehen vor der Tür: In nächster Zeit schlüpfen Abertausende gefräßige Maiswurzelbohrer. Sie werden auf vielen Äckern für fast körnerlose Maiskolben sorgen.

Daher wird Karl Gegg aus Wettmannstätten in den nächsten Wochen viel Zeit in der Fahrerkabine des modernen Stelzentraktors (siehe Foto) verbringen. Er ist Obmann des 2014 gegründeten "Steirischen Vereins für Pflanzengesundheit". 115 Landwirte – von Unterpremstätten bis ins Sulmtal – haben sich zusammengeschlossen und das Gerät angeschafft. Mit ihm werden sogenannte Pheromone auf den Feldern ausgebracht.

Verwirrte Männchen ohne Sexlust
Mit diesem Sexual-Duftstoff sollen die Männchen des Maiswurzelbohrers verwirrt und überreizt und die Lust an der Fortpflanzung verlieren – eine im Obstbau schon seit längerem praktizierte Methode. Ob das gewünschte Resultat eintritt, wird sich für den Bauern im kommenden Jahr zeigen.

Der Sexual-Duftstoff ist nur eine von mehreren Maßnahmen, die die steirischen Bauern nach dem Verbot der Neonicotinoide forcieren. Eine weitere ist die Fruchtfolge: "Im Vergleich zu 2014 gibt es heuer etwa 11.000 Hektar weniger Maisfläche, dafür um 5000 Hektar mehr Ölkürbis, auch mehr Getreide und Soja", erzählt Kammer-Vizepräsidentin Maria Pein.

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