Erst langes Warten, dann langes Zittern: Bereits kurz vor 7 Uhr Früh bildeten sich am Freitag vor der Innsbrucker Messehalle lange Menschenschlangen. 2852 Bewerber – von den 3498 Angemeldeten – waren erschienen, um ihrem Traumberuf Arzt ein Stückchen näher zu kommen. Bevor die Anwärter die Eignungstests für die medizinischen Studien Human-, Zahn- oder Molekulare Medizin ablegen durften, wurden sie aber noch penibel genau kontrolliert und sogar durch Metalldetektoren geschleust. Gesucht wurden aber keine Waffen, sondern Handys und Computer. Aufgrund technischer Entwicklungen wie etwa Smartphoneuhren mussten die Teilnehmer heuer auch erstmals ihre Zeitmessgeräte abgeben. In die drei riesigen Prüfungsräume durften Bewerber nur Essen, Trinken und ein paar Stifte mitnehmen.
Anspannung war groß
Im Inneren der Halle merkte man vom Rummel auf der Straße eher wenig. Diejenigen, die es bereits zu ihren Plätzen geschafft hatten, saßen mit konzentriertem Blick vor ihren Äpfeln, Packungen Traubenzucker und Wasserflaschen. Gescherzt wurde in den Minuten vor dem Test – der heuer zum Zehn-Jahr-Jubiläum um etwa eine halbe Stunde gekürzt, dafür aber um einen Teil, der soziale Entscheidungen abfragt, ergänzt wurde – nur mehr von den wenigsten. "Eine gewisse Anspannung lässt sich nicht abstreiten", meinte Lydia aus Südtirol, die eigentlich Biologie studiert. Ähnlich erging es Nils aus der Nähe von München. Vor allem die Quote – 75 Prozent der Studienplätze sind für Anwerber mit österreichischem Maturazeugnis und für Südtiroler reserviert – mache es für ihn und seine Landsleute (knapp 2000 Deutsche haben sich in Innsbruck angemeldet) schwer.
Erstmals Einspruchsmöglichkeit
Anfang August werden die Bewerber grob wissen, ob sie einen der begehrten 455 Studienplätze ergattert haben. Endgültige Gewissheit gibt es wohl erst zu Studienbeginn, denn erstmals haben die "Prüflinge" die Möglichkeit, in die Testergebnisse Einblick zu nehmen und sogar Einspruch einzulegen. "Deutsche Kanzleien haben sich sogar darauf spezialisiert. Aber 500 Einsprüche werden wohl eher nicht eintrudeln", meint Vize-Rektor Peter Loidl.
Enorme Kosten
Das "Groß-Event" kostet die Meduni übrigens etwa eine halbe Million Euro.
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