Die neu entdeckte Linienzeichnung, fachchinesisch Geoglyphe genannt, ist 65 Meter lang und liegt im Süden der Nazca-Ebene. „Über diesen Teil des Gebiets fliegen nur wenige Flugzeuge, daher wurde es auch so lange übersehen“, erzähltte der japanische Forscher Masato Sakai von der Yamagata University in Tokio. Im Norden des Plateaus sind die eingeritzten Riesenwerke eine, aus der Vogelperspektive, viel bestaunte Besucherattraktion.
Anzeichen für Fruchtbarkeitsritus
Die nun entdeckte Zeichnung soll ein gehörntes Tier darstellen, jedoch sei die Bedeutung noch unklar. Was die Forscher wissen: Die Figuren stehen in Zusammenhang mit Fruchtbarkeitsriten im damals florierenden Nazca-Reich. Die Linien sollen zwischen 50 vor Christus und dem Jahr 600 entstanden sein.
Im Bereich der Hörner der Figur haben Fahrzeuge den Geoglyphen teilweise zerstört. Deutlich sind Reifenspuren zu erkennen. "Wir wollen all diese Bilder identifizieren und konservieren, bevor sie nach und nach zerstört werden", sagte Masato Sakai einer japanischen Zeitung.
Dazu setze sein Forschungsteam auf den Fernerkundungssatelliten "Daichi", den die japanische Weltraumagentur im Januar ins Weltall geschossen hatte. Gefunden wurde das Werk auf Bildern eines kommerziellen US-Satelliten, der die Aufnahmen im März gemacht hat.
Foto: AFP/YAMAGATA UNIVERSITY
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