Leuchterscheinung

ISS-Astronaut fotografiert prächtige Polarlichter

Faszinierende Bilder von gewaltigen Polarlichtern hat der US-Astronaut Scott Joseph Kelly von der Internationalen Raumstation ISS zur Erde gefunkt. Sie zeigen u.a. eine prächtige rote Aurora borealis, die als Folge von mächtigen Sonneneruptionen in den vergangenen Tagen entstanden ist.

"Ich habe so etwas noch nie gesehen - eine rote Aurora (borealis, Anm.). Spektakulär", postete der 51-jährige Kelly (als @StationCDRKelly) am Montag via Mikroblogging-Dienst Twitter, wo er auch eine Videoaufnahme des Naturschauspiels veröffentlichte. Am Donnerstag veröffentlichte die US-Raumfahrtbehörde NASA weitere Bilder eines Polarlichts, das Kelly am Dienstag aufgenommen hat, auf ihrer Website.

Die Leuchterscheinungen sind das Ergebnis eines der stärksten Sonnenstürme der vergangenen Jahr, der seit Montag über die Erde hinwegfegt. Die Wechselwirkungen zwischen mehreren Sonnenstürmen und Partikeln in der Erdatmosphäre waren dabei so stark, dass sich die Nordlichter bis zum Äquator ausbreiteten und dadurch auch in Sichtweite der Raumstation ISS waren.

Ein rotes Nordlicht, am 23. Juni...

(Bild: NASA)

... von der Raumstation ISS aus fotografiert.

(Bild: NASA)

Sonnensturm regt Moleküle zum Leuchten an
Die in der Wissenschaft als Aurora borealis bezeichnete Leuchterscheinung wird beim Auftreffen von elektrisch geladenen Teilchen eines Sonnensturms auf die Erdatmosphäre hervorgerufen. Weil das Plasma von Sonnenwinden vom Magnetfeld der Erde entlang der Feldlinien zu den magnetischen Polen gelenkt wird, treten die Leuchterscheinungen hauptsächlich in den Polarregionen auf und werden deshalb auch Polarlichter genannt.

Beim Aufprall in der obersten Schicht der Atmosphäre regen die Teilchen aufgrund einer geänderten Elektronen-Konfiguration dort vorhandene Moleküle (Sauerstoff oder etwa Stickstoff) zum Leuchten an. Polarlichter können verschiedene Farben haben: Grünes Licht entsteht wenn Sauerstoffatome in 100 Kilometer Höhe angeregt werden, rotes kommt von Sauerstoffatomen in etwa 200 km Höhe und Stickstoffatome senden violettes bis blaues Licht aus.