Medizin-Sensation

Südafrikaner mit transplantiertem Penis wird Vater

Wissenschaft
12.06.2015 13:42
Einen großartigen medizinischen Erfolg haben am Freitag Mediziner aus Südafrika vermeldet: Ein 21-jähriger Mann, der im Dezember einen neuen Penis erhalten hat, werde Vater, sagte der behandelnde Urologe Andre van der Merwe, der die erste erfolgreichen Penis-Transplantation durchgeführt hat. Die Freundin des Mannes sei im fünften Monat schwanger.

"Wir freuen uns, dass es keine Komplikationen gab und dass sein Penis gut funktioniert." Es habe ihn "nichts daran gehindert, Kinder zu zeugen, weil sein Sperma nicht betroffen war", sagte Van der Merwe, der bei dem neunstündigen Eingriff in Kapstadt Mitte Dezember das Operationsteam geleitet hatte.

Penis musste nach Infektion amputiert werden
Der junge Mann hatte einen Spenderpenis erhalten, nachdem sein eigenes Geschlechtsorgan nach einer schlecht ausgeführten Beschneidung und einer darauffolgenden Infektion amputiert werden musste. Drei Monate nach dem Eingriff gaben die Ärzte die erfolgreiche Operation bekannt und erklärten, der Patient sei wohlauf und das Organ voll funktionsfähig. Doch dass sich der 21-Jährige derart schnell erholen würde, überraschte den Mediziner: Ziel sei es gewesen, dass er "nach zwei Jahren voll funktionsfähig ist", erläuterte Van der Merwe am Freitag.

Hunderte Tote nach Beschneidungen
Der Urologe von der Universität Stellenbosch erhielt nach eigenen Angaben nach der erfolgreichen Transplantation zahlreiche Anfragen anderer Männer. Grund sind die verbreiteten Initiationsriten in ländlichen Regionen Südafrikas, zu denen auch eine traditionelle Beschneidung gehört. Immer wieder kommt es dabei zu Infektionen bis hin zum Verlust des Organs. Einem Untersuchungsbericht zufolge starben zwischen 2008 und 2013 insgesamt 486 Buben und junge Männer an den Folgen von Komplikationen bei den Riten.

Am Freitag sagte Van der Merwe, derzeit seien neun Patienten in das Behandlungsprogramm aufgenommen worden. Wie bei anderen Organen sei es nun eine Herausforderung, genügend Spender zu finden. "Ich denke, es wird nicht einfach, aber ich glaube, dass aufgrund des positiven Beispiels viele Leute auf uns zukommen werden."

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