Vom Autobahnknoten Mitte kommend können die Radfahrer seither nicht nur bergab direkt durch eine Bushaltestelle flitzen, der Weg führt auch nur 80 Zentimeter an der Trafiktüre vorbei. Mehrere Karambolagen zwischen Radlern, Fußgängern und Autofahrern hat es seither gegeben - die letzte erst am Dienstag.
Trafikanten: "Eine reine Schikane"
"Die Radfahrer sind der Stadt wichtiger als unser Geschäft", klagt Anita Obermair: "Es war volle Absicht, uns diesen Radweg vor die Türe zu setzen, eine reine Schikane. Jetzt ist unser Geschäft tot, weil sich kein Autofahrer mehr stehenzubleiben traut." Die Trafik sperrt am 26. Juni, nach mehr als 50 Jahren, endgültig zu.
Schützenhilfe bekommt der Magistrat dabei von der Landes-Straßenverwaltung, die behauptet, dass die Trafik ohnehin zu einem Drittel auf öffentlichem Grund stehe. Das wiederum bestreiten die Eigentümer Kurt und Richard Obermair: "Wir haben die Original Einreichunterlagen und alle Baudokumente von 1957. Es ist alles in Ordnung. Das Problem kommt von der mehrmaligen Verbreiterung der Münchner Bundesstraße."
"Radfahrstreifen, den keiner braucht"
Jetzt hat die Stadt ihre Absicht bekundet, auch noch die zwei verbliebenen Pkw-Parkplätze durch Poller abzusperren, damit die rückwärts ausfahrenden Autos nicht die Radler am Radfahrstreifen "abschießen". "Und das alles für einen Radfahrstreifen, den hier keiner braucht, weil auf der Fahrbahn ohnehin genug Platz wäre", schüttelt Anita Obermair den Kopf. Jetzt sucht man neue Mieter. "Doch ohne Parkplätze und mit dieser Situation wird das nahezu unmöglich werden", so Kurt Obermair.
Landtagsabgeordnete Michaela Bartel ist erschüttert über die wirtschaftsfeindliche Haltung der Stadt, die nun in einer Trafik-Sperre gipfelt: "Ich bin entsetzt über die Vorgangsweise, es ist unverantwortlich vom Magistrat, wie man hier mit den Wirtschaftstreibenden umspringt." Und weiter: "Hier wurde trotz Warnung von Experten wider besseren Wissens ein Gefahrenmoment geschaffen. Hier sollte neu verhandelt werden", so die Abgeordnete.
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