„Gottes Wort mit Volkes Stimme“ ist im Prinzip das, was die Volxbibel ausmacht. Da ist von „Gottes Ding“ statt „Gottes Reich“ die Rede, statt „selig sind die Sanftmütigen heißt es „Gut drauf kommen die Leute, die niemandem mehr in die Fresse hauen wollen“. Und Jesus gibt „mörderwichtige Ratschläge“.
"Maria und er schliefen aber nicht miteinander"
Was soll schon heißen „und er erkannte sie nicht“? In der Volxbibel wird Tacheles geredet: „Maria und er schliefen aber nicht miteinander.“ Bibel ist beileibe nicht nur was für vergeistigte Pfaffen und frömmelnde Betschwestern. Die Volxbibel ist in Jugendsprache geschrieben. Das klingt zwar seltsam und liest sich stellenweise auch so, aber letztlich versteht man auf Anhieb, was gemeint ist. So sehr die schwülstige Sprache der altbekannten Bibel viele Leute abschreckt, so klar wird plötzlich, dass die Inhalte tatsächlich für das tägliche Leben relevant sind.
Ganz unumstritten ist das Projekt, das aus den Reihen der „Jesus Freaks“ in Deutschland kommt, nicht. Doch der freikirchliche Pastor und Jugendarbeiter Martin Dreyer ist auf einem guten Weg, ein neues Verständnis für die Heilige Schrift zu erwecken. „Beim Übersetzen hatte ich immer die Jugendlichen aus dem Kölner Jugendzentrum vor Augen, in dem ich arbeite“, erklärt der 40-jährige. „Sie stellen viele Fragen nach Gott, würden aber nie eine herkömmliche Bibel lesen.“
Schreib dir deine Bibel doch selber!
Das Konzept der Volxbibel ist vergleichbar mit dem des Online-Lexikons Wikipedia. Wer will, bekommt ein Password und kann online an der neuen Ausgabe des Buches mitschreiben. Vielleicht entsteht auf diese Art auch einmal eine Österreichausgabe...
Eine Leseprobe aus der Volxbibel findest du in der Linkbox: Das Hohelied der Liebe!
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