"Krone"-Ombudsfrau

VKI-Tipps für Fremdwährungskreditnehmer

Ombudsfrau
20.05.2015 09:00
In Österreich gibt es rund 150.000 private Fremdwährungskreditnehmer. Diese Kredite waren lange Zeit sehr beliebt. Doch spätestens mit der Finanzkrise und durch den starken Schweizer Franken haben sich die damit verbundenen Risiken gezeigt. Rat erhalten Betroffene beim Verein für Konsumenteninformation VKI!

Familie N. hat 2008 einen Franken-Kredit von rund 220.000 Euro für den Hauskauf aufgenommen. Durch die starke Schweizer Währung belaufen sich die Schulden derzeit aber auf weit mehr als 300.000 Euro. Fremdwährungskredite sind also sehr riskante Geschäfte, die sich laut VKI grundsätzlich nicht für private Haushalte eignen. Aber Familie N. steht mit diesem Risiko nicht allein da. Die aushaftenden Fremdwährungskredite in Österreich haben ein Volumen von rund 26 Milliarden Euro. Wer sich von seiner Bank dazu bringen lässt, seinen Kredit in Euro zu konvertieren, realisiert mit einem Schlag einen gehörigen Schaden.

Daher muss man sich diesen Schritt gut überlegen, warnt der VKI. "Man sollte keinesfalls unvorbereitet in Gespräche mit der Bank eintreten. Vielfach wurde zwar bei der Kreditaufnahme auf das Währungsrisiko hingewiesen, aber es wurde unseres Erachtens nach kaum je thematisiert, dass es sich um ein völlig unausgewogenes Spekulationsgeschäft handelte, bei dem die Bank mit maximaler Sicherheit ein super Geschäft macht", so VKI-Jurist Peter Kolba.

Die Konsumentenschützer raten daher dazu, mit einem versierten Rechtsanwalt zu erörtern, ob nicht bei der Kreditaufnahme ein Beratungsfehler passiert ist. Dieser mögliche Fehler ist nach Ansicht des VKI auch noch nicht verjährt. "Ziel wäre es, dass ein Rechtsanwalt in einem Schreiben an die Bank möglichst alle Rechtsgründe aufzählt und Ersatz verlangt", so Peter Kolba. Das soll die privaten Kreditnehmer nicht nur in eine bessere Verhandlungsposition bringen. Viele Rechtsfragen sind noch offen und es ist unklar, wie die Gerichte entscheiden. Aber diese Unklarheit besteht auch für die Banken...

Einen Banken-Musterbrief mit Erklärungsvideo sowie weitere Informationen finden Sie auf www.verbraucherrecht.at.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele