"Ein Paradebeispiel, was passiert, wenn engagierte Kriminalbeamte auf eine engagierte Staatsanwältin treffen", betonte StA-Sprecher Hansjörg Bacher. Für die Ausdauer der steirischen Ermittler fand auch Gerhard Stadler, Leiter des Büros Suchtmittelkriminalität im Bundeskriminalamt, nur lobende Worte. Über vier Jahre lang wurde ermittelt und observiert.
Operation "Primavera"
Im Februar 2011 startete die Operation "Primavera", nachdem die Kriminalisten des Landeskriminalamtes den Hinweis auf Kokain-Handel im großen Stil im Grazer Rotlichtmilieu bekommen hatten. Ein Grazer (45) giert ins Visier. Der wiederum stand in engem Kontakt zu einem Wiener (47), genannt der "Reiseleiter", mit perfekten Beziehungen zu Drogenkartellen in Südamerika, berichtet Bezirksinspektor Andreas Frühauf vom LKA. Einer dieser Kontakte: ein Burgenländer (56), der auf Costa Rica lebt. Er war schon vor Jahrzehnten wegen einer drohenden Haftstrafe aus Österreich geflohen.
Gefährliche Einsatz
Wie gefährlich sich die Ermittlungen gestalteten, hob der stellvertretende LKA-Leiter, Oberst Alois Eberhart, hervor: "Im Zuge der Verhaftungswelle im Mai 2014 wurde in Wien ein Serbe – der Waffenlieferant der Bande – gefasst. Dessen Wohnung glich einem Minenfeld. Überall waren griffbereit Waffen versteckt."
Mehrjährige Haftstrafen
Insgesamt konnte der Bande der Kauf bzw. Verkauf von 88 Kilo Kokain nachgewiesen werden, davon 38 Kilo (mit einem Straßenverkaufswert bis zu 4,5 Millionen Euro) allein in Österreich. 30 Personen – darunter Kuriere aus ganz Europa – wurden festgenommen. Den "Reiseleiter" – mit 2,2 Kilo Kokain im Gepäck – fasste eine AGM-Streife aus Ilz, die den richtigen Riecher hatte. Bei sieben Festnahmen in Costa Rica wurde Vermögen im Wert von zehn Millionen US-Dollar sichergestellt. Ein Großteil der Täter ist bereits in Graz zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden.
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