Doping-Vorwürfe

Italienischer Staatsanwalt attackiert ÖSV

Sport
07.04.2006 10:45
Nächster Akt im olympischen Doping-Wirbel - und wieder prescht der italienische Vize-Staatsanwalt Ciro Santoriello vor. Man habe bei den Razzien in den Quartieren der österreichischen Langläufer und Biathleten Beutel mit drei bis vier Liter Blut gefunden, behauptet er in einem Interview mit der französischen Zeitung "LEquipe". Anschuldigungen, über die ÖSV-Sportdirektor Markus Gandler nur den Kopf schüttelt.

Während man in Österreich immer noch auf die offiziellen Unterlagen aus Italien wartet, lehnt sich Santoriello beim Interview wieder ziemlich weit aus dem Fenster. Er behauptet, ÖSV-Präsident Schröcksnadel habe geschworen, Walter Mayer nicht zu kennen, alle im ÖSV hätten behauptet, Mayer in San Sicario und Pragelato nicht gesehen zu haben, aber er hätte Beweise, dass der ÖSV-Boss mit Mayer vor der Razzia telefoniert habe. Er könne auch nicht glauben, dass Mayer der einzige sei, der Dreck am Stecken hat.

Markus Gandler darf zwar offiziell nicht Stellung nehmen ("ein schwebendes Verfahren") kann sich darüber aber nur wundern: "Das ist alles totaler Unsinn."

Weitere (gewagte) Aussage des Staatsanwalts: "Wir haben Medikamente in unglaublichen Mengen gefunden, aber keine verbotenen. Das wäre zu schön gewesen, um wahr zu sein, aber der Verdacht des Medikamentenmissbrauchs ist sehr stark." Es handelt sich dabei vermutlich um die Medikamente des herzkranken Chauffeurs Vierthaler

Zur Behauptung, man habe literweise Blut in Beuteln gefunden und werde sie bis Mai analysieren, schüttelt Gandler nur den Kopf ("wir haben ja kein Kalb geschlachtet"), für ÖSV-Arzt Dr. Baumgartl ist das überhaupt unvorstellbar: "Da müssten ja fast alle Verbotenes getan haben, denn selbst vor Operationen nimmt man normalerweise nur einen halben Liter ab."

P.S.: Der ÖSV wird das Ergebnis seiner Untersuchung in den nächsten Tagen bekanntgeben.

Text: E. Rejc

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(Bild: KMM)



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