Großes Beatles-Quiz!

The Beatles: “The Capitol Albums Vol. 2”

Musik
04.04.2006 09:10
Wenn eine große Plattenfirma sagt, sie möchte Musik-Fans ein Geschenk machen, dann gibt’s dafür zwei Gründe: a) die Company braucht dringend Kohle oder b), sie hat wirklich noch ein Ass im Ärmel, das Fans zu Tränen rühren könnte. Capitol Records gehört zu Letzteren, denn zum zweiten Mal gibt’s jetzt eine Sammlung von Alben der Beatles, die nur beim US-Label erschienen sind und noch nie auf CD erhältlich waren. Da beschleunigt sich der Puls jedes Beatle-Maniacs mindestens auf das Tempo von „A hard days Night“ – ob du ein waschechter Beatle-Fan bist und dich bei den Fab Four wirklich auskennst, kannst du auch gleich beim großen Beatles-Quiz testen!
(Bild: kmm)

Als die Beatle-Mania in den frühen Sechzigern die USA packte, krallte sich Capitol Records die Rechte für sämtliche anstehende Veröffentlichungen. Damals stand es noch an der Tagesordnung, für unterschiedliche Kontinente unterschiedliche Album-Editionen herauszubringen. Auch Capitol „schnippelte“ sich zwischen 1963 und 1965 ganze acht Alben der Beatles zu Recht und brachte eigene Versionen mit oftmals sogar neuen Namen heraus.

Warum sind US-Alben anders?
Die ersten vier, die 1964 erschienen, gibt’s schon seit zwei Jahren als CD-Box im Handel. Sie umfassen grob gesagt die ersten drei Beatles-Alben mit ein paar Hits weniger, denn damals veröffentlichten die Amerikaner Singles und Alben getrennt. Vier Alben aus drei entstanden auch deswegen, weil in den USA nur zwischen 10 und 11 Tracks - statt europäischen 14 - auf ein Album kamen und weil Capitol die Platten mit raren, mitunter auch exklusiven Songs und auch einigen alternativen Versionen, die die Beatles nie in Europa veröffentlichten, ergänzte.

Drei Alben und der Help-Soundtrack in Mono UND Stereo
Auf „The Capitol Records Volume 2“ gibt’s jetzt die drei Alben „The Early Beatles“, „Beatles VI“ und “Rubber Soul” plus dem Soundtrack zum Beatles-Film “Help!”. Sie umfassen diesmal etwas weniger als drei europäische Alben, sind dafür aber mit noch mehr Specials versehen. Der Clou an der ganzen Sache: Wie schon bei der ersten Folge werden die CDs doppelt bestückt. Alle Songs sind pro CD in Mono und Stereo vorhanden.

Für die Stereoversionen die – im Gegensatz zu CD-Versionen mancher europäischen Platten – hervorragend klingen, ließ sich Capitol die Originalbänder schicken und stellte ein paar erfahrene Tontechniker ab, die alle Alben noch einmal überarbeiteten und klanglich ganz schön verbesserten. Die Mono-Versionen im Anschluss an die Stereo-Tracks bieten das gewohnte Old-School-Ambiente, wo der Gesang größtenteils nur von links kommt und die Instrumente die andere Seite ausfüllen.

Auf „The Early Beatles“ verwendete Capitol 1965 alle älteren Aufnahmen der Beatles, die man nicht auf die ersten vier Alben gepackt hatte. Darunter „Love Me Do“, „Please, please Me“ und „Twist and Shout“. Sozusagen ein „Urzeit-Sampler”…

Ähnliches geschah auf „Beatles VI“, das damals das sechste Album war, das die Beatles in den Staaten veröffentlichten. Darauf finden sich die meisten Songs aus der Rock’n’Roll-Ära der Beatles, die sehr nach Buddy Holly oder Elvis klingen. Mittendrin ist aber auch der Hit „Eight Days A Week“ eingestreut.

Den Help-Soundtrack gab es in Europa nur kurz auf Schallplatte, die mittlerweile tausende Euros wert sind und in gut behüteten Sammler-Regalen stehen. „Help!“ war ja bei uns eigentlich ein ganz normales Album. Die Amerikaner bekamen ein paar Tracks weniger, dafür Ausschnitte der Filmmusik, darunter eine indische Instrumentalversion von „A Hard Days Night“! Die Singles wurden in den Staaten getrennt veröffentlicht weswegen „Yesterday“, das es in den Staaten sogar als eigene EP gab, nicht mit auf den Soundtrack kam.

Die amerikanische Version von „Rubber Soul“ kann unterschiedlicher zur europäischen gar nicht sein! Hier kommen die krassen Unterschiede in der damaligen Veröffentlichungspolitik so richtig zum Vorschein. Während es in Europa die drei Ohrwürmer „Drive My Car“, „Nowhere Man“ und „If I Needed Someone“ auf Rubber Soul zu hören gab, bekamen die Amerikaner ein ganz anderes Album serviert.

„Rubber Soul“ klingt in der US-Zusammenstellung viel stimmiger und bei weitem akustischer. Nicht zuletzt wegen des genialen Openers „I’ve just seen the face“. Ein weiteres Sammlerdetail befindet sich auch nur auf dieser Version: John Lennon musste bei „I’m Looking Through You“ zweimal das Gitarren-Intro spielen, weil er sich beim ersten Mal vergriff. Die Europäer schnitten das raus, in der US-Version blieb’s erhalten.

Fazit: Die Box „The Capitol Albums – Volume 2” ist nicht nur für Sammler ein begehrtes Objekt. Zusammen mit der ersten Box ergibt sie eine umfangreiche, mit Specials gespickte Sammlung der frühen Beatles-Werke. Und mit zirka 60 Euro im Anschaffungspreis kommt sie – vom rechnerischen Einzelpreis der europäischen Alben aus betrachtet – auch noch billiger. Noch dazu wird man mit einem 50-seitigem Booklet versorgt, das reichlich an Bildern und Infos über die Entstehungsgeschichte der Alben verfügt und mit vielen Zitaten von allen vier Beatles ausgestattet ist. Ein Muss für jeden innigen Fan!

9,9 von 10 heißen Sammlerleidenschaften


Christoph Andert

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