Rettberg habe vor bzw. im Zuge der Libro-Pleite "eine Art Fassade errichtet", damit Bestandteile seines Vermögens verheimlicht und so die Befriedigung seiner bzw. der Libro-Gläubiger zu schmälern versucht, so Staatsanwalt Johann Fuchs in seinem Eröffnungsplädoyer.
"Er ist gelernter Buchhändler"
Rettberg bekannte sich "nicht schuldig", wie sein Verteidiger Elmar Kresbach ausführte. Weder habe sein Mandant eine Firmenbeteiligung von 4,4 Millionen Euro verheimlicht noch ein Wertpapierdepot von knapp 14.000 Euro und Grundstücks-Besitz verschwiegen. Rettberg habe "lange Jahre den Libro sehr erfolgreich geführt", sei Manager des Jahres gewesen, betonte Kresbach: "Aber er ist gelernter Buchhändler. Er ist sicher kein Jurist und schon gar kein Insolvenzrechtler."
Folglich habe sich Rettberg bei den inkriminierten Vorgängen auf seine Rechtsberater verlassen, sagte der Verteidiger: "Viele Details sind nicht seinem Kopf entsprungen." Zwei der ehemaligen Wirtschaftsanwälte - 58 und 38 Jahre alt - sind daher als Beitragstäter mitangeklagt. Laut Anklage sollen sie Vergleichsverhandlungen mit den Gläubigern Rettbergs geführt und dabei strafrechtlich bedenkliche Lösungsansätze gefunden haben.
"Verschwörungstheorie"
Auch die Verteidiger der Mitangeklagten wiesen diese Vorwürfe entschieden zurück. Sie bezeichneten die Anklage als "diffus", orteten eine "Verschwörungstheorie" bzw. "Legendenbildung".
Foto: Andi Schiel
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.