"Ich bin im Kinderzimmer gesessen und habe mit zwei meiner Buben einen Kinderfilm angesehen", erinnert sich Vater Christian Haas. Mama Lydia wickelte gerade den jünsten Sohn Thomas. "Dann hat mich Jennifer gefragt, ob sie aufs Klo gehen könne. Ich habe mir nichts dabei gedacht", schildert die 22-Jährige. Doch als ihre Zweitgeborene länger nichts von sich hören ließ, machte sie sich Sorgen. "Ich blickte aus dem Küchenfenster, und dann sah ich sie auf dem Boden liegen."
Jennifer war vermutlich auf das Brett des Küchenfensters geklettert, das zum Lüften geöffnet war. Dann dürfte sie den Halt verloren haben und stürzte acht Meter in die Tiefe. Ihr unfassbares Glück: Sie stürzte auf einen rund eineinhalb Meter breiten Grünstreifen, der direkt neben dem Gehsteig liegt. "Das hat ihr vermutlich das Leben gerettet", schildert Kriminalist Rudolf Feichtinger.
Zum Lebensretter wurde Alexander Schweinziger: "Ich bin gerade mit meiner Tochter Anika-Laura ums Eck gekommen, da hörte ich ein lautes Plärren und Winseln." Dann sah er die Kleine blutüberströmt am Rasen und leistete sofort erste Hilfe.
"Sie erlitt Prellungen an Herz, Lunge und Leber. Innere Kopfverletzungen hat sie zum Glück nicht. Sie liegt im Tiefschlaf, ihr Zustand ist kritisch. Über den Berg ist sie noch nicht", sagt der behandelnde Arzt Peter Marchet. "Wir hoffen, sie wird wieder ganz gesund", bangen die Eltern und Geschwister um Jennifer. "Wir werden uns jedenfalls um eine Wohnung im Erdgeschoß umschauen."
Text: Max Grill, Kronen Zeitung
Symbolbild
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