Als Partei kann man sich noch so staatsmännisch und zukunftsweisend geben, die großen und kleinen Erfolge in den Untiefen der täglichen Realpolitik entscheiden trotzdem über die Stimmung in den eigenen Reihen – oder um im Politikjargon zu bleiben – in der Basis. Und die war im Vergleich zu den Anfängen der Grünen als Regierungspartner der ÖVP und Team Stronach deutlich entspannter. Der Heffterhof in Salzburg-Parsch war gut gefüllt, am kleinen Buffet vor dem Saal ersetzten die bunten Kräuteraufstriche die ansonsten obligaten Wurstplatten. Keine Spur mehr von damaliger, halblauter Kritik, die Grünen ließen sich von der ÖVP zu sehr unterbuttern.
Die Handschrift der Wiener Werbeagentur, die sämtliche Kampagnen und Sprüche der Grünen umsetzt, ist deutlich sichtbar: "Wir bleiben sauber", zierte das Rednerpult der Landesvize, auf den Stühlen lagen bedruckte Kartons bereit, die richtig gefaltet ähnlich wie im Hockey-Stadion zum rhythmischen Krachmachen und Protest universell einsetzbar sind.
"Diese Koalition kann gut miteinander"
Rössler ließ sich in ihrer Rede „Raum zum Leben“ von den mehr als 100 anwesenden Mitgliedern bestätigen, der grüne Weg in der Landesregierung sei der Richtige: "Wilfried Haslauer ist Nummer eins und ich bin Nummer zwei. Das heißt aber nicht, dass der eine dem anderen etwas wegnimmt, auch keine Macht. Diese Koalition kann gut miteinander. Der Landeshauptmann steht hinter den gemeinsamen Entscheidungen." Beim heißesten Thema, der Raumordnung, sei die Wende trotz harter Gegenwehr und Kritik gelungen, der Ausbaustopp für Einkaufszentren der richtige Schritt: "Raum heißt nicht automatisch in erster Linie Raum zum Shoppen, sondern Raum heißt in allererster Linie Raum zum Leben – und wie wir ihn nachhaltig, sorgsam und sparsam verteilen können."
Und da kommen die Erfolge wieder ins Spiel: "Es kamen viele Menschen zu mir, die sagten, ich kann mit grüner Politik nichts anfangen, aber bei der Raumordnung seid ihr auf dem goldrichtigen Weg." Der Ball liegt nun bei den Gemeinden, ihre Ortszentren zu aktivieren: "Das Land wird die Gemeindeentwicklung finanziell unterstützen, es wird Zuschläge für zentrale Unternehmensgründungen geben", kündigte Astrid Rössler konkret an. Lob gab es für Landesrätin Martina Berthold, der Rössler Erfolge in der Kinderbetreuung und Asylpolitik zuschrieb und für Landesrat Heinrich Schellhorn für seine Sozial- und Kulturpolitik.
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