"Krone"-Ombudsfrau

Kreditnehmerin ein zweites Mal zur Kasse gebeten

Ombudsfrau
08.04.2015 13:57
Ihren Kredit, aufgenommen vor 25 Jahren aus jugendlichem Leichtsinn, hat Gertrud S. an ein Inkassobüro bezahlt. Doch die Bank behauptet, von dem Geld nie einen Cent gesehen zu haben. Der Inkassodienst ging vor Jahren pleite. Deshalb soll jetzt die Schuldnerin noch einmal zur Kasse gebeten werden!

1990 hat die Niederösterreicherin einen Kredit in Höhe von 250.000 Schilling bei der jetzigen Hypo-Bank Burgenland aufgenommen. Und schlitterte danach in eine Krise: "Mir ging es nicht gut, und ich habe nur sehr wenig zurückgezahlt", erinnert sich die Gastronomin. Nach ihrer Heirat 1997 meldete sich das Inkassobüro Garant, um im Namen der Bank eine Schuld von mehr als 400.000 Schilling einzutreiben. "Mein Mann fiel aus allen Wolken, aber er fuhr mit mir zum Inkassobüro, und wir haben eine Ratenzahlung über 50.000 Schilling einmal jährlich ausgemacht, die wir die folgenden acht Jahre eingehalten haben", so Frau R.

Jahre später folgte die Scheidung, und unsere Leserin hat von der Bank nie wieder etwas gehört - bis im Vorjahr plötzlich eine Forderung über mehr als 48.000 Euro für den damaligen Kredit ins Haus flatterte. Es stellte sich heraus, dass das Inkassobüro 2008 in Konkurs gegangen war und die Bank Burgenland nie Zahlungseingänge erhalten hat. Man könne zwar nicht ausschließen, dass Frau R. die Beträge an Garant bezahlt hat, die Bank hat aber von dem Geld nichts bekommen, teilte ein Rechtsvertreter mit.

Ihre Ombudsfrau fragt sich, wie tief und fest das Geldinstitut in all den Jahren geschlafen hat? Warum ist dort nie jemandem aufgefallen, dass vom Inkassobüro kein Geld kommt? Und für diesen Fehler will man die ehemalige Schuldnerin erneut zur Kasse bitten? Nach unserer Anfrage hat die Bank Burgenland den Betrag zwar von 48.000 auf 5.000 Euro reduziert, aber irgendwie klingt das alles nicht sehr einleuchtend.

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