Wirbel in Tamsweg

Kaserne wird aufgelöst, 105 Spitals-Betten bleiben

Salzburg
24.03.2015 19:57
Laut Verteidigungsminister Gerald Klug wird in der Tamsweger Kaserne 2016 der letzte Zapfenstreich geblasen. Was bei Landeshauptmann Haslauer für Kopfschütteln sorgt. Aufatmen indes beim Krankenhaus: Es werden weniger Betten gestrichen als befürchtet.

Schon wieder eine Hiobsbotschaft aus Wien: Minister Klug will die Tamsweger Kaserne - entgegen anderer Zusagen – nun doch mit Jahresende 2016 dicht machen. Landeshauptmann Wilfried Haslauer ist sauer und wirft Verteidigungsminister Gerald Klug Wortbruch vor: "Mit dem Minister war noch zum Jahresende 2014 vereinbart worden, dass die Struckerkaserne von den Schließungsplänen ausgenommen wird und dass an der weiteren Konzeption gemeinsam gearbeitet wird." Haslauer fordert deshalb weitere Verhandlungen und betont: "Um Missverständnissen vorzubeugen: Ein Ausschluss einer militärischen Nutzung nach dem 31 Dezember 2016 wurde nie vereinbart."

Für Erwin Seeauer, Präsident der Offiziersgesellschaft, steht fest: "Durch die Schließung kleiner Kasernen wären nur marginale Beträge einzusparen, doch für die jeweilige Verankerung des Bundesheeres in der Bevölkerung wäre das Zusperren von Tamsweg eine Katatstrophe." Seeauer geht mit dem Verteidigungsministerium hart ins Gericht: "Mit einem gebrochenen Versprechen wird der Minister bei der Bevölkerung nicht punkten können. Und ständig wird milizrelevante Ausrüstung verkauft oder verschleudert." Dazu kommt, dass der Bund die 68 in Tamsweg Beschäftigten an anderen Standorten übernehmen müsste. Maximale Einsparung für Tamsweg: 250.000 € im Jahr. Gleichzeitig baut das Heer im Burgenland eine neue Kaserne, für die pro Jahr 4,3 Millionen Euro an Miete fällig werden.

Krankenhaus: Sparstift wird milder angesetzt
Wenigstens eine gute Nachricht für den Lungau: Der Sparstift im Tamsweger Spital wird etwas milder angesetzt. Es bleibt nicht bei der Reduktion auf 84 Betten. Vorgesehen sind weitere 20 bis 25 Betten für Chronisch Kranke. Der Verein "Gesund im Lungau" brachte sich ein, 10.000 Lungauer unterschrieben für ihr Spital. Neben 84 Akutbetten sollen rund 20 bis 25 weitere für Langzeitkranke eingerichtet werden. Ein wichtiges Angebot, wenn Menschen beispielsweise nach Operationen noch schwach sind. In Abtenau gibt es dafür schon ein Erfolgsmodell.

St. Michaels Bürgermeister Sampl erhofft sich eine Entlastung der Stationen. Die Pflege soll die Abteilung unter ärztlicher Aufsicht leiten. "Wir regieren darauf, dass die Bevölkerung immer älter wird", betont Landes-Vize Christian Stöckl, der bei einer Bürgerversammlung mit den Sorgen der Lungauer konfrontiert war. Der Kompromiss muss noch in der Gesundheitsplattform beschlossen werden. Gerd Brand, für die SPÖ neu im Landtag, sieht in der "verkürzten Kürzung" einen Erfolg der Bürger: 10.000 Lungauer unterstützten eine SP-initiierten Unterschriftenaktion. Neben der neuen Bettenstruktur werden in Tamsweg bei einem Umbau bis 2018 rund 17 Millionen Euro investiert.

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