1,8 Millionen Kosten

Schäden an PSV-Halle schlimmer als befürchtet

Salzburg
16.03.2015 18:46
Die unglückliche Geschichte um die erst 11 Jahre alte PSV-Halle im Süden der Stadt droht in ein Debakel abzudriften. Bereits im August 2013 musste das Stüberl wegen gefährlichem Schimmel kurz gesperrt und saniert werden, die Schäden sind aber weitaus schlimmer. Die Stadt will nun Geld für die Sanierung zurückfordern.

Die "Krone" hatte bereits am 3. Oktober 2014 über das verheerende Gutachten der Holzforschung Austria berichtet. Damals war bei der maroden Halle die Rede von 700.000 Euro an Sanierungskosten. Schimmel und undichte Stellen am Dach setzten dem Gebäude des beliebten Sportvereins zu, die Sanierung wurde zum Rechtsfall. Mit der Abwicklung wurde die Abteilung 6 im Magistrat, genauer gesagt die ausgelagerte SIG (Stadt Salzburg Immobilien Gesellschaft) beauftragt, in deren Bereich die Halle schuldlos fällt und die die Sanierungskosten budgetieren muss. Doch wegen der aufgetretenen Probleme ist ein Start der Arbeiten heuer noch fraglich. Denn im Aufsichtsrat der SIG wurde klar, dass weitere Mängel an der Fassade aufgetreten sind: Kosten mindestens 85.000 Euro. Damit wird die Generalsanierung mit 1,8 Millionen (!) beziffert – und das nach nur elf Jahren. Darin enthalten sind auch viele Nutzerwünsche der Vereine – ob die erfüllt werden, ist aber unwahrscheinlich.

Die SIG hat jedenfalls einen Anwalt engagiert, der sich das Geld bei den acht beteiligten Baufirmen zurückholen soll. Doch das Unterfangen gestaltet sich als schwierig, da Sachverständige beauftragt werden müssen. Die SIG geht von 350.000 Euro an Regressen aus, fordert aber dringend eine Überarbeitung der ausufernden Kostenaufstellung. Überlegt wird auch ein Abriss und Neubau: Die Halle hatte 2003 2,7 Millionen Euro gekostet, Bürgermeister Heinz Schaden erteilt aber eine Absage: "Wir schauen, dass sich die Stadt schadlos halten kann. Es gibt massive Probleme bei der PSV-Halle. Aber ein Neubau würde viel mehr kosten, wir sind bei der neu geplanten Sporthalle in Liefering schon bei neun Millionen Euro."

Streichkonzert bei neuer Sporthalle in Liefering
Und dort soll es auch sehr angestrengte Rechnereien geben, da die beschlossene Kostenobergrenze von 9,06 Millionen nicht einzuhalten ist. Da wurden im Kostenplan am 8. Oktober 2014 bereits 300.000 Euro herausgerechnet und von der MA 6 auf die MA 7 (Städtische Betriebe) verschoben, um noch halbwegs im Rahmen bleiben zu können. Darunter fallen eine Kletterwand, Garderoben, Kraftgeräte, Blechschränke und Rasenmäher: "Baustadträtin Unterkofler redet von Budgetwahrheit und Transparenz. Doch hier werden in ihrer Abteilung Gelder verschoben, um das Budget halten zu können. Nur weil beim Siegerprojekt nicht so genau auf die Kosten geschaut wurde, darf die Sporthalle nicht auf Kosten der Vereine zu Tode gespart werden", fordert VP-Klubchef Christoph Fuchs.

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