"Barney" versagte

Neil Patrick Harris als Oscar-Moderator witzlos

Adabei
23.02.2015 11:11
Kaum ein Oscar-Moderator war in den vergangenen Jahren mehr gehypt worden als Neil Patrick Harris, der mit seinem Alter Ego aus "How I Met Your Mother", Barney Stinson, Seriengeschichte geschrieben hatte. Doch leider erfüllte Harris nicht einmal ansatzweise die hohen Erwartungen und dürfte, allen Vorschusslorbeeren zum Trotz, als einer der unlustigsten und langweiligsten Moderatoren in die Oscar-Geschichte eingehen. Da half nicht einmal sein Auftritt in Unterhosen.

Natürlich hatte "Barney" nach dem legendären Selfie und der Pizza-Verteilaktion von Ellen DeGeneres im Jahr 2014 einiges zu toppen. Und sein Start in die Oscar-Nacht ließ anfangs noch auf einige Pointen hoffen: "Heute Abend ehren wir die Besten und Weißesten, äh, Weisesten Hollywoods", verkündete der Moderator in Anspielung auf die bemängelnde Diversität innerhalb der Oscar-Academy. Doch das war es dann auch schon an witzigen Höhepunkten.

Nach einem halbwegs überzeugenden Gesangsauftritt und einem eher laschen Zaubertrick war die Luft raus. Der "How I Met Your Mother"-Star konnte, anders als in der Serie, nicht durch präzise gesetzte Pointen überzeugen. Wortspiele, wie Edward Snowden könne "for some treason" (statt: "for some reason") nicht persönlich anwesend sein, verhallten im lachfreien Raum.

Gags unverständlich oder primitiv
Andere Gags waren schlichtweg unverständlich ("'American Sniper' ist Oprah… weil sie reich ist.") oder auf Kindergarten-Niveau wie etwa: "Die nächste Präsentatorin ist so süß, dass man sie aufessen könnte… mit einem Löffel… Reese Witherspoon!" in Anspielung auf "with a spoon", also: mit einem Löffel. Zudem wechselte "Barney" während der Show öfter seine Outfits als Madonna bei einem ihrer Konzerte.

Auch als Harris in Unterhosen auf der Bühne auftauchte und verkündete, was Schauspielen nicht für ein ehrbarer Beruf sei, fühlte man sich eher peinlich berührt als unterhalten. Der Spott auf Twitter ließ nicht lange auf sich warten: "Bitte lasst The Rock nächstes Jahr die Oscars moderieren", forderte CTV-News-Reporter Josh Elliott. Die "New York Times"-Redaktion twitterte: "Kennen Sie diesen Albtraum, wenn Sie einen Raum mit angezogenen Menschen nur in Ihrer Unterhose betreten?" Dazu wurde ein Foto von Harris' Unterhosen-Auftritt gepostet. Bloggerin Amy Bradley-Hole amüsierte sich: "Es muss backstage ganz schön kalt gewesen sein. Wann bekommen die Brustwarzen von Neil Patrick Harris ihren eigenen Twitter-Account?"

Farb- und witzlos
Insgesamt muss man lange in den Oscar-Geschichtsbüchern blättern, um eine derart farb- und witzlose Moderation zu finden. Sogar James Franco und Anne Hathaway hatten 2011 mehr Lacher auf ihrer Seite. Zwar sorgten Seth MacFarlane und Ellen DeGeneres in den vergangenen Jahren für Lichtblicke, aber vielleicht hat die Academy doch ein Einsehen mit ihren Zuschauern und bittet Billy Crystal wieder, den Job zu übernehmen.

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(Bild: kmm)



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