Oregon & Washington

Eine Reise wert: Naturwunder im Nordwesten der USA

Reisen & Urlaub
31.01.2015 17:00
Die Vielfalt in den Bundesstaaten Washington und Oregon ist überragend. Nicht nur die Städte Seattle und Portland sind eine Reise wert, auch die Landschaft rundherum ist prachtvoll!

Meine erste Reise in die USA – und ich habe sie mir eindeutig anders vorgestellt. Kein Wunder, denn die Bundesstaaten Washington und Oregon im Westen der Vereinigten Staaten sind anders als das gewohnte Bild Amerikas, das man aus dem Fernsehen kennt. Dort gibt es keine Millionenmetropolen mit Wolkenkratzern bis zum Himmel, alles überstrahlende Leuchtreklamen und ein Fast-Food-Restaurant neben dem anderen. Nein, Washington und Oregon bestechen durch ihre Natur, die von Wäldern über Seen, Sanddünen bis hin zu Vulkanen reicht. Innerhalb von nur acht Tagen haben wir per Mietwagen einen Teil davon gesehen.

Nach mehr als 20 Stunden Reisezeit beziehen wir nachmittags (es heißt, zwischen April und November sei die beste Jahreszeit, um diese Region zu besuchen) unser Hotel in Seattle. Bereits wenige Minuten später brechen wir auf, um die lebenswerte Stadt, die nur knapp 155 Kilometer südlich von Kanada liegt, zu erkunden.

Drei bis fünf Tage sollte man für eine Erkundungstour Seattles schon einplanen, rät uns Tourismus-Managerin Natalie Omer. Doch unsere Gruppe erledigt das alles innerhalb eines Tages – und verschafft sich beim Rundflug mit einem 61 Jahre alten Wasserflugzeug von Kenmore Air erst einmal einen Überblick. 100 Dollar pro Person, also derzeit knapp 83 Euro, kostet die 20-minütige Tour mit dem Sechssitzer in der Luft – und zahlt sich richtig aus!

Von der Space Needle in den Regenwald
Zu den Must-Sees Seattles, das etwa mit Microsoft, Amazon, T-Mobile USA oder Starbucks als ansässige Firmen ein echtes Wirtschaftszentrum ist, gehört natürlich die berühmte Space Needle. Sie wurde anlässlich der Weltausstellung 1962 errichtet, ist 184 Meter hoch und mit einem sich drehenden Restaurant ausgestattet. Einen Besuch wert sind neben vielen Kaffeehäusern auch der Pike Place, der älteste Markt der USA, das Glascenter des Künstlers Dale Chihuly, das Experience Music Project Museum sowie die vielen Winerys im Umland, die in etwa 30 Minuten ganz leicht erreichbar sind.

Nicht weit entfernt liegt auch Bainbridge Island, das wir bequem mit einer Fähre ansteuern. Wobei einem der Blick auf die Skyline Seattles bei der Überfahrt garantiert im Gedächtnis bleibt. Unser Ziel ist die Olympic Peninsula mit ihren Regenwäldern, wo wir die beeindruckende Hall of Mosses im Hoh Rain Forest besuchen. Mit Moos überwucherte Bäume, die sich in den Himmel ranken oder am Boden liegend der Natur überlassen werden, sorgen bei allen Mitreisenden für offene Münder und bleibende Eindrücke.

Reiseziel für Geisterjäger
Einprägsam ist auch ein Besuch am Lake Crescent, der mit bis zu 190 Metern einer der tiefsten Seen in Washington ist und regelmäßig auch Ghost Hunter anlockt. Denn der Legende nach lebt das in den 1930er-Jahren ermordete Zimmermädchen Hallie in der Lake Crescent Lodge am Seeufer als Geist weiter. Zu meiner Erleichterung nächtigen wir nicht in Hallies Lieblingsräumen, sondern fahren zum Ruby Beach im Süden der Stadt Forks – wo übrigens das Buch "Twilight" von Stephenie Meyer spielt – weiter.

Hunderte kitschige Erinnerungsfotos später, bricht unsere Gruppe auf zum Nachtquartier, der Lake Quinault Lodge. Sie ist landschaftlich nicht weniger schön als See oder Beach, und mit Beverly ebenfalls im "Besitz" eines Hausgeists. Beverly kommt mich glücklicherweise im Schlaf nicht besuchen – und so setzen wir unsere Reise am dritten Tag ins rund 360 Meilen (etwa 580 Kilometer) entfernte Florence fort.

Whale-Watching und Sandbuggy-Touren
Die Ganztagesfahrt führt uns dabei auch zum Astoria Column Monument, dem höchsten Punkt Oregons, wo eine Aussicht auf Stadt, Columbia River und Pazifik wartet. Nach einem kurzen Abstecher zum Haystack Rock am Cannon Beach folgt ein Besuch im Whale Center in der Depoe Bay, wo sich die Wale am späten Nachmittag ganz nahe an der Küste blicken lassen. Den Sonnenuntergang erleben wir an diesem Tag beim Yaquina Head Lighthouse, dem mit 28 Metern höchsten Leuchtturm in Oregon.

Am Morgen des vierten Tags hat Florence die nächste Überraschung für mich parat: Eine 30-minütige Sandbuggy-Tour in den Dünen um 14 Dollar pro Person versetzt mich abermals in Staunen. Nicht nur, weil unser Fahrer Bob jede Sanddüne mit Feingefühl bezwingt, sondern auch, weil sich die Mini-Wüste – umringt von Bäumen und wuchernder Vegetation – unverwechselbar interessant präsentiert.

Nicht ganz so trocken wie die sandige Landschaft stellte sich unser nächstes Reiseziel, die Abacela Winery in Roseburg, dar. Die 50 Meilen Entfernung zur Küste und die Berge rundherum bilden die perfekten klimatischen Bedingungen für edle Weiß- und Rotweine. Perfekt gebettet, verbringe ich übrigens die folgende Nacht im zauberhaften Weasku Inn, in dem des Öfteren schon Berühmtheiten wie Walt Disney genächtigt haben.

Beeindruckende Naturwunder
Am nächsten Tag machen wir uns auf zum tiefblauen Crater Lake. Der See liegt in einem Nationalpark und ist das Ergebnis eines gewaltigen Vulkanausbruchs vor 7.700 Jahren. Mit bis zu 592 Meter Tiefe ist er der tiefste See der USA und der siebttiefste der Welt.

Ein anderes Naturwunder ist der Smith Rock, den wir auf dem Weg nach Portland besuchen und der vor allem viele Kletterer, Biker und Wanderer anzieht. Auch die Stadt Sisters ist mit ihrem Western-Charme einen Besuch wert, bevor wir uns in einem Outlet-Center mit günstiger Markenware eindecken – schließlich ist in Oregon keine Verkaufssteuer fällig.

Die vorletzte Nacht verbringen wir in Portland, der mit fast 600.000 Einwohnern größten Stadt Oregons, die von Festivals über Märkte alles bietet. Und während ich die Erfahrungen der letzten Tage immer noch nicht verarbeiten kann, setzen wir mit der Tour zum zuletzt 1980 ausgebrochenen Vulkan Mount St. Helens im Süden von Washington noch einen drauf. Nach der letzten Nacht in Tacoma und der Rückfahrt zum Flughafen Seattle zeigt unser Kilometerstand 2.500 Kilometer mehr an als am Beginn der Woche. Doch die tollen Eindrücke entschädigen für die lange Fahrtstrecke. Und eins ist sicher: Mein erster USA-Besuch war nicht der letzte!

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