Sonde im Anflug

“Dawn” macht bislang schärfstes Foto von Ceres

Wissenschaft
28.01.2015 09:00
Auf ihrem Weg zum Zwergplaneten Ceres hat die NASA-Raumsonde "Dawn" die bislang detailliertesten Fotos des Himmelskörpers aufgenommen. Die am 25. Jänner gemachten Bilder entstanden aus einer Entfernung von rund 237.000 Kilometern und zeigen - bei einer Auflösung von 22 Kilometern pro Pixel - riesige Krater und einen hellen Fleck auf der Nordhalbkugel von Ceres.

"Die Oberflächenstrukturen, die sich bereits auf früheren Bildern angedeutet hatten, treten nun immer klarer hervor", sagt der wissenschaftliche Leiter des "Dawn"-Kamerateams am Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS), Andreas Nathues. "Die Oberfläche scheint von großen Kratern geprägt zu sein, welche sich nun deutlicher abheben." Viele dieser Strukturen, die sich auf den Fotos als dunkle Flecken abheben, könnten sich über mehr als 100 Kilometer erstrecken, so der MPS-Forscher.

Heller Fleck stellt Forscher noch vor Rätsel
Besonders der helle Fleck auf der Nordhalbkugel lässt die Forscher rätseln. Experten halten es für denkbar, dass es sich um einen vergleichsweise jungen Einschlagskrater handelt. Sowohl vom Asteroiden Vesta - dem ersten Ziel von "Dawn" - als auch vom Mond ist bekannt, dass sich "frische" Krater oftmals heller zeigen als vergleichbare ältere Strukturen. Zudem deutet sich nun eine dunklere Region neben dem Fleck an – möglicherweise ein Schattenwurf des Kraterrandes. Genaueres werde man allerdings erst in einigen Wochen sagen können, sagt Nathues.

"Im Vergleich zu Vesta sieht Ceres sehr homogen aus. Es gibt nur wenig Helligkeitsunterschiede auf der Oberfläche. Jetzt warten wir darauf, was sich in der Nähe des Südpols finden wird. Diesen Bereich haben wir bisher noch nicht abgebildet", sagt Vishnu Rheddy vom Planetary Science Institute in den USA.

Im März soll die Sonde "Dawn", die bereits den Asteroiden Vesta umkreist und untersucht hat, Ceres erreichen und in einen Orbit um den eisigen Himmelskörper einschwenken. Bis auf 690 Kilometer soll sich "Dawn" der Oberfläche des Zwerplanten nähern. Anschließend wird die Sonde mindestens 50 Jahre lang auf einer stabilen Bahn in einer Art "Quarantäne" um Ceres kreisen.

Wurde vor über 200 Jahren entdeckt
Ceres - benannt nach der römischen Göttin des Ackerbaus - ist der größte Körper im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter und vereint mehr als ein Drittel der gesamten Masse des Asteroidengürtels. Seine Größe war es auch, die ihn zum ersten entdeckten Asteroiden machte - anno 1801 spürte der italienische Astronom Giuseppe Piazzi Ceres in der Neujahrsnacht auf. Mit einem Äquatordurchmesser von rund 950 Kilometern ist er das größte Objekt im sogenannten Asteroiden-Hauptgürtel.

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