Mithilfe von Messdaten des Weltraumteleskops "Kepler" fanden Forscher unter Leitung der Universität Birmingham demnach fünf solcher vergleichsweise kleinen Planeten um einen Stern namens Kepler-444, dessen Geburtsstunde etwa 11,2 Milliarden Jahre zurückliegt. Damit ist dieses Planetensystem fast zweieinhalb Mal so alt wie unser Sonnensystem, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin "Astrophysical Journal".
Stern mit fünf erdähnlichen Planeten
Das Planetensystem um Kepler-444 mutet laut MPS wie eine weit entfernte Ausgabe unseres eigenen inneren Sonnensystems mit den vier Planeten Merkur, Venus, Erde und Mars an. Allerdings kreisen um Kepler-444 im Sternbild Leier gleich fünf kleine Planeten, deren Größen jeweils zwischen denen von Merkur und Venus liegen.
Für seine Auswertungen bediente sich das Forscherteam der Methoden der sogenannten Asteroseismologie: Mithilfe von "Kepler" beobachteten sie die natürlichen Schwingungen von Kepler-444. Diese Resonanzen werden von Schallwellen erzeugt, die im Stern gefangen sind und ihn zum Schwingen bringen. "Die Schwingungen verursachen winzige Helligkeitsschwankungen in dem Licht, das der Stern ins All strahlt", erläuterte die MPS-Forscherin Saskia Hekker. "Ihnen können wir Durchmesser, Masse und Alter des Sterns entnehmen."
Kreisen in engem Orbit um ihren Stern
Die Planeten um den fernen Stern wurden dann den Angaben zufolge in einem zweiten Schritt aufgespürt: Wenn ein Planet auf seiner Umlaufbahn aus Sicht des Weltraumteleskops vor seinem Stern vorbeizieht, verdeckt er ihn zum Teil und dämpft sein Licht. Daraus lässt sich das Größenverhältnis von Planet und Stern berechnen. Die fünf Exoplaneten umrunden den Stern Kepler-444 übrigens in weniger als zehn Tagen und in einem Abstand, der weniger als ein Zehntel der Entfernung zwischen Erde und Sonne beträgt.
"Die neue Entdeckung hat weitreichende Folgen für unser heutiges Bild des Universums", zitierte das MPS den Wissenschafter Tiago Campante von der Universität Birmingham, der die Studie leitete. Der Fund belege, dass während des Großteils der etwa 13,8 Milliarden Jahre währenden Geschichte des Universums Planeten von erdähnlicher Größe entstanden seien. "Wir halten es deshalb für denkbar, dass auch in den frühen Phasen des Universums lebensfreundliche Welten existiert haben könnten", unterstrich Hekker.
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