Als erster Mensch

Vierjähriger erhielt künstliche Bauchspeicheldrüse

Wissenschaft
22.01.2015 17:36
In Australien hat ein vierjähriger Bub als erster Mensch überhaupt eine künstliche Bauchspeicheldrüse erhalten. Wie das Gesundheitsministerium des Bundesstaates Western Australia am Mittwochabend mitteilte, bekam der junge Diabetes-1-Patient Xavier Hames ein Gerät, das fünf Jahre lang in klinischen Tests erprobt worden war.

Die künstliche Bauchspeicheldrüse, die ihn vor gefährlicher Unterzuckerung bewahrt, wurde nicht in Xaviers Körper implantiert, sondern ist durch eine Reihe von Schläuchen unter seiner Haut mit dem Organismus des Buben verbunden. Das Gerät verhindert die ernsthaften Folgen eines niedrigen Blutzuckers wie Koma, Anfälle und möglichen Tod.

Wie Xaviers behandelnder Arzt Tim Jones vom Prinzessin-Margaret-Kinderkrankenhaus in Perth erklärte, kommen Unterzuckerungen bei Diabetes-1-Patienten häufig nachts im Schlaf vor, sodass diese oft nicht rechtzeitig auf die Gefahr reagieren können.

Gerät bewahrt Buben vor Unterzuckerung
"Die Technologie ahmt die biologische Funktion der Bauchspeicheldrüse nach, um niedrige Blutzuckerspiegel vorherzusehen und die Zufuhr von Insulin zu stoppen", erläuterte das Gesundheitsministerium. "Das in Verbindung mit der Tatsache, dass die Pumpe automatisch wieder Insulin ausschüttet, wenn sich der Blutzuckerspiegel erholt, ist ein echter medizinischer Durchbruch", sagte Jones.

Bei Typ-1-Diabetes, der meistens schon im Kindes- oder Jugendalter beginnt, kann die Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr produzieren. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel unkontrolliert an, was unbehandelt zu diabetischem Koma und schließlich zum Tod führen würde.

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