Wort-Wahl

Das ¿Hollyword¿ des Jahres steht fest

Wenn wir uns vorher überlegt hätten, was wohl zu Hollywoods Wort des Jahres gewählt wird, wir hätten sicher auf „Brangelina“ getippt. Doch das Fantasiewort aus Brad und Angelina wurde knapp geschlagen: Von ein paar (bzw. einem Paar) schwulen Cowboys!

Großes Hollywood-Kino, der Film über eine homosexuelle Männerbeziehung unter richtigen Cowboys schwimmt auf der großen Welle des Erfolges. "Brokeback Mountain" hat es in die Favoriten-Riege der Oscar-Nominierungen und damit in alle Munde geschafft. Acht Nominierungen sind eine reife Leistung. Über diesen Aufreger-Film wurde so viel diskutiert, der Inhalt so oft hin und her gewälzt, dass der Titel direkt zum "Hollyword" des Jahres 2006 wurde. 

Die Gruppe "Global Language Monitor" ergründet jedes Jahr die sprachlichen Trends der Hollywood-Szene ergründet. Dieses Jahr steht das Wort "Brokeback" ganz oben. Wäre „Brokeback“ eine Schauspielerin, würde sie in Tränen ausbrechen und sich bei ihren Eltern bedanken, aber Brokeback ist ein Wort und Hollyword nicht der Oscar. 

Das Expertengremiums hat festgestellt, dass sich der Begriff zu einem Phänomen entwickelt hat. Allein die Google-Suche hat 30 Millionen Treffer geliefert. 

"Brangelina" in Wien und auf Platz Zwei
Brad Pitt und Angelina Jolie, der Traummann und die Traumfrau, hätten sich das Hollyword wohl auch verdient gehabt. Kein Paar der Welt steht so im Interesse der Massen wie diese zwei Filmstars, außer in Österreich der Herr „Fionanzminister“ - ein gesellschaftliches Phänomen.

Aber auch George Clooney prägte in seinem aktuellen Kinofilm "Syriana" einen für Hollywood bedeutenden Begriff. Das Wortspiel "Petronoia", das als Ausdruck für die Angst vor dem Zusammenbruch der Öl-Industrie und der damit verbundenen Wirtschaftskrise steht, landete immerhin auf Rang drei.

Im vergangenen Jahr hatte sich das Komitee weniger gesellschaftskritisch gezeigt und kürte den Begriff "Pinot" aus dem Film "Sideways" zum "Hollyword 2005".